Burn-Out – oder die neue Krankheit der Manager
, von Dieter Höfler (Beirat Bridge imp, Unternehmer, Berater)
Laut einer Studie der Betriebskrankenkassen hat sich im letzten Jahr die Zahl der psychischen Erkrankungen in Unternehmen um mehr als 12 Prozent erhöht, mit einem Gesamtschaden für die deutsche Wirtschaft von ca. 6,3 Milliarden Euro. Die bekannteste Erkrankung ist der Burn-Out. Treffen kann sie jeden in der Unternehmenshierarchie – egal ob Buchhalter oder Geschäftsführer.
Warum ist das so?
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der Druck auf Mitarbeiter und Führungskräfte massiv erhöht. Vor dem Hintergrund moderner Kommunikationssysteme wie Mobiltelefon und E-Mail wird dauernde Erreichbarkeit ermöglicht und erwartet. Die Ausrichtung vieler Unternehmen auf die Optimierung der Unternehmensgewinne hat dazu geführt, dass Erholungs- und Regenerationszeiten für Mitarbeiter quasi auf null heruntergefahren wurden.
Führungskräfte, speziell der mittleren Ebene, sind dabei in einem besonderen Maße betroffen. Sie müssen die Vorgaben ihrer Vorgesetzten umsetzen und sind damit dem Druck und der Erwartungshaltung von „oben“ ausgesetzt. In gleicher Weise tragen sie die Verantwortung für die eigenen Mitarbeiter und sollen sie zu höchster Leistung motivieren.
Zwangsläufig führt dieser doppelte Druck zu Überbelastung und Überforderung.
Die Folge: Diagnose Burn-Out!
Viele Manager wollen oder können sich ihre Überforderung lange nicht eingestehen – bis es plötzlich viel zu spät ist. Umso überraschender scheint dann der plötzliche Ausfall des Betroffenen in all seiner Heftigkeit – sowohl für ihn selbst und seine Umgebung als auch für das Unternehmen.
Das man das Problem als solches erkannt hat, zeigen verschiedenste Programme zur Burn-Out-Prävention.
Das allein reicht jedoch nicht. Die Unternehmen müssen anfangen zu verstehen, dass es grundsätzliche Probleme sind, die es zu lösen gilt. Die eigene Kultur, bestehende Strukturen, Selbstverständlichkeiten, Erwartungen usw..
Ressourcen nutzen ja – Ressourcen ausbeuten nein. Was für Rohstoffe gilt, muss auch für Menschen gelten.
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