Laut einer Studie der Betriebskrankenkassen hat sich im
letzten Jahr die Zahl der psychischen Erkrankungen in Unternehmen um mehr als
12 Prozent erhöht, mit einem Gesamtschaden für die deutsche Wirtschaft von ca.
6,3 Milliarden Euro. Die bekannteste Erkrankung ist der Burn-Out. Treffen kann
sie jeden in der Unternehmenshierarchie – egal ob Buchhalter oder
Geschäftsführer.
Warum ist das so?
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der Druck auf
Mitarbeiter und Führungskräfte massiv erhöht. Vor dem Hintergrund moderner
Kommunikationssysteme wie Mobiltelefon und E-Mail wird dauernde Erreichbarkeit
ermöglicht und erwartet. Die Ausrichtung vieler Unternehmen auf die Optimierung
der Unternehmensgewinne hat dazu geführt, dass Erholungs- und
Regenerationszeiten für Mitarbeiter quasi auf null heruntergefahren wurden.
Führungskräfte, speziell der mittleren Ebene, sind dabei in
einem besonderen Maße betroffen. Sie müssen die Vorgaben ihrer Vorgesetzten
umsetzen und sind damit dem Druck und der Erwartungshaltung von „oben“
ausgesetzt. In gleicher Weise tragen sie die Verantwortung für die eigenen
Mitarbeiter und sollen sie zu höchster Leistung motivieren.
Zwangsläufig führt dieser doppelte Druck zu Überbelastung
und Überforderung.
Die Folge: Diagnose Burn-Out!
Viele Manager wollen oder können sich ihre Überforderung
lange nicht eingestehen – bis es plötzlich viel zu spät ist. Umso
überraschender scheint dann der plötzliche Ausfall des Betroffenen in all
seiner Heftigkeit – sowohl für ihn selbst und seine Umgebung als auch für das
Unternehmen.
Das man das Problem als solches erkannt hat, zeigen
verschiedenste Programme zur Burn-Out-Prävention.
Das allein reicht jedoch nicht. Die Unternehmen müssen
anfangen zu verstehen, dass es grundsätzliche Probleme sind, die es zu lösen
gilt. Die eigene Kultur, bestehende Strukturen, Selbstverständlichkeiten,
Erwartungen usw..
Ressourcen nutzen ja – Ressourcen ausbeuten nein. Was für Rohstoffe gilt, muss auch für Menschen gelten.
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Kommentar von Dieter Höfler |
Hallo Frau Krasnitz,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Dazu kann ich nur sagen: Jeder interpretiert die Dinge so, wie er(sie) sie gerne sehen möchte!
Herzliche Grüße
Dieter Höfler
Kommentar von Michaela Krasnitz |
Ich zitiere Sie: Was für Rohstoffe gilt, muss auch für Menschen gelten.
Wenn Sie Menschen mit Rohstoffen gleichsetzen, dann möchte ich bei Ihnen niemals arbeiten.
Freundliche Grüße aus Mainz, Michaela Krasnitz
Kommentar von Maximilian Bender |
Sehr geehrter Herr Höfler,
Ihr Blog in allen Ehren, allerdings handelt es sich bei Blogs per definitionem um Neuigkeigkeiten. Burn-out als neu zu bezeichnen ist geradezu absurd. Ich zitiere: Die ersten wissenschaftlichen Artikel zu diesem Thema wurden vom amerikanischen Psychiater Herbert Freudenberger im Jahr 1975 und von der Sozialpsychologin Christina Maslach (University of California) im Jahr 1976 geschrieben. Es ist sinnvoll, nicht nur zu bloggen, sondern auch zu informieren und zwar wahrheitsgetreu. Ein Blick in Wikipedia hätte genügt!
Mit freundlichen Grüßen, M. Bender