Managementtypen, leitend oder verwaltend?
, von Chris Böttcher (Senior Berater Bridge imp)

Wer in der Telefonakquise kennt nicht diese Momente? Man startet voller Elan in den Tag und versucht Termine für den Außendienst zu vereinbaren. Da es sich bei Interim Management um eine Dienstleistung mit einem extrem hohen Vertrauensfaktor handelt, versucht man immer, sein Gegenüber zu einem persönlichen Gespräch zu bewegen.
Spätestens jedoch nachdem man zum 10-ten Mal ein „kein Bedarf“ oder „schicken Sie erst Unterlagen“ erhalten hat oder aber von der (freundlichen) Dame an der Telefonzentrale abgeblockt wurde, ertappt man sich bei dem Gedanken „So ein …, bin ich zu doof es den Leuten richtig rüber zu bringen? Sollte ich mir gar einen anderen Beruf suchen?“
Klar ist, dass die Damen und Herren in den Chefetagen immer einen sehr vollen Terminkalender haben! Klar ist auch, dass täglich unzählige Verkäufer anrufen und um einen Gesprächstermin bitten!
Persönlich stelle ich mir aber folgende Fragen:
Haben denn nicht alle Unternehmen das Ziel, ihre Umsatzzahlen zu steigern und der Firma zum Wachstum zu verhelfen? Wenn dem so ist, gehört es dann nicht zu den wichtigsten Aufgaben im Management, dieses Ziel mit aller Kraft zu verfolgen und das Unternehmen in diese Richtung zu leiten? Wenn ich also Recht habe, gehört zur Leitung dann nicht auch, dass ich mir als Manager alles anhöre, was es mir möglich macht, diese Ziele schnell und effizient umzusetzen, sei es auf den ersten Blick auch noch so abwegig oder unbekannt? Wenn mir also jemand aktive Hilfe anbietet, liegt es dann nicht im Interesse des Unternehmens, dass ich mir die Zeit für solche Gespräche nehme?
Nun habe ich für mich zwei Managementtypen ermittelt.
Auf der einen Seite gibt es den Verwalter. Dieser Typus sieht seine Aufgabe in erster Linie in der Bewahrung des Erreichten und hat grundsätzlich nie Zeit, schottet sich daher auch komplett ab. Trotzdem – und das ist wirklich erstaunlich – „jagen“ diese Charaktere im Zweijahresrhythmus diverse Beratungsunternehmen durch Ihre Firma und müssen sich dann auch täglich mehrere Stunden Zeit dafür nehmen. Am Ende aber landet meist nur eine weitere Präsentation mit grauen Theorien in irgendeiner Schublade. Übrig bleibt das seltsame Gefühl, das man für das exorbitante Honorar eigentlich nichts bekommen hat und am Jahresende die Unternehmensziele wieder nicht erreicht werden. Mein Appell an Sie, sehr geehrte Damen und Herren, riskieren Sie es, neue Wege zu bestreiten und holen sich praktische Hilfe ins Haus. Es ist selten zu spät und nie zu früh.
Nun gibt es (zum Glück!) Unternehmen und Manager, die sich nicht komplett abschotten und sich stattdessen eine Stunde Zeit nehmen um sich mit dem Angebot Interim Management vertraut zu machen: Im Interesse Ihres Unternehmens zuzuhören, nachzufragen, einzutauchen, Möglichkeiten zu schaffen. Diesen Managementtypen nenne ich den Leitenden! Diese Persönlichkeiten wissen, dass in der kurzen Zeit, die Sie sich für uns nehmen, vielleicht genau das Angebot dabei ist, was Ihnen hilft, Ihr Unternehmen für morgen zu positionieren. Schnell, effizient, erfolgsorientiert und kostensparend.
Herzlichen Dank all jenen, die sich die Zeit nehmen!
Meinen Mitstreitern wünsche ich, möglichst nur die echten Managementpersönlichkeiten anzusprechen und sollte doch wieder einer dieser Tage kommen…
…Zähne hoch und Kopf zusammenbeißen Zitat: Heinz Erhardt
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Kommentar von Frank Löwe |
Es ist leider viel zu oft zu spät nie aber zu früh.
Das lehrt leider die Erfahrung aus dem Sanierungsmanagement
Da wird nicht rechtzeitig
▪ konsequent an der Krisenlösung gearbeitet
▪ die Notwendigkeit einer offenen konstruktiven Kommunikation erkannt und umgesetzt
▪ auch das Klavier des insolvenzrechtlichen Sanierungsmodells „Planverfahren“ gespielt.
Gerade in Sanierungssituation hilft der kompetente externe Manager in Führungsposition
▪ mit seiner unvoreingenommenen Herangehensweise, dem Blick auch für die rechtlichen Rahmenbedingungen, kreative Lösungsansätze zu erarbeiten und verantwortlich umzusetzen
▪ das dringend erforderliche neue Vertrauen bei stake- & shareholdern zu generieren
▪ wenn notwendig, den Weg in die insolvenzrechtliche Eigenverwaltung zu ebnen.
Ich wünsche uns allen viele „Leitende Managertypen“ damit nicht am Ende doch der (Insolvenz)Verwalter das Heft in die Hand nimmt.
Frank Löwe
Wirtschaftsmediator | Rechtsanwalt | Rating Advisor IHK
Kommentar von Michael Hatje-Backhove |
Liebe Provider,
ich glaube es ist ein schweres Los, uns Interim-Manager zu vermitteln. Gerade mit den "Verwaltern".
Ich habe für mich einen Image-Prospekt entwickelt und schicke auch nicht gleich mein Profil raus. Versucht doch so etwas auch mal. Viel Erfolg.
Michael Hatje-Backhove
backhove.com