Sprecht mehr mit dem Einkauf! – Ein Plädoyer
, von Rayk Jakobi (Bridge imp)
Man hört die Klagen zum Glück immer seltener: „Jahrelang haben wir den Einkauf in unserer Entwicklungsabteilung selber abgewickelt – warum jetzt anders?“ Oder: „Die Einkäufer geben doch das meiste Geld im Unternehmen aus. Die sollen zusehen, dass sie sparen, mehr brauchen wir nicht von denen!“
Die Zeiten haben sich geändert! Egal welches Unternehmen: wer heutzutage nicht mit der Einkaufsabteilung spricht, verpasst viele ungeahnte Chancen und mögliche Synergieeffekte. Als der asiatische und südamerikanische Wettbewerb und somit Kostendruck sich in aller Welt bemerkbar machten, war der ferne Osten lange Zeit das gelobte Land, wo „wir im Einkauf endlich sparen konnten.“ Ist Sparen tatsächlich der einzige Anspruch deutscher Unternehmer oder Ingenieurs- und Entwicklungskunst? Sind das die Werte, ist das die Erfahrung, der Wissensvorsprung, die wir uns über Jahrzehnte in Deutschland aufgebaut haben bzw. was den Vorsprung des deutschen – zum Glück noch sehr präsenten – Mittelstandes ausmacht?
Nein! Nicht umsonst stellten viele Kunden das Logo „Made in Germany“ gewissermaßen in Frage.
Darum: Zuverlässigkeit und Innovationen sind die Tugenden, die den deutschen Unternehmensstandort groß gemacht haben. Beide Tugenden müssen Unternehmen gerade im heute hart umkämpften internationalen Markt wieder leben. Es kommt immer mehr darauf an, sich auf alle Beteiligten im Unternehmen oder in den Töchtern verlassen zu können. Die Wertschöpfungskette ist aber hier längst nicht zu Ende bzw. beginnt auch oft schon beim Lieferanten. Gerade kritische Belieferungssituationen, ob aus qualitativen oder organisatorischen Gründen können aber ganze Großprojekte zum Scheitern verurteilen. Nur wer in der Lage ist, rechtzeitig ein Auge auf die Einhaltung entsprechender Vereinbarungen zu haben, dafür zu sorgen, rechtzeitig eingreifen zu können, sollten sich etwaige Engpässe auch nur abzeichnen, bleibt wettbewerbsfähig. Hier leistet der Einkauf heute zum Glück einen immer größeren Beitrag – er findet die Anerkennung, die er verdient hat.
Wir begrüßen darum auch die aktuellen Signale, die wir von unseren Kunden erhalten. „Der Einkauf wird immer wichtiger, ob im Rahmen von Interim Management Projekten bzw. bei sich daraus ergebenden langfristigen strategischen Veränderungen oder im Tagesgeschäft.“, meint einer unserer Kunden, Geschäftsführer aus der Automobilzulieferindustrie.
Fazit: Bei der Sicherstellung von Wettbewerbsfähigkeit, Qualität, Kosteneffizienz und Unternehmenserfolg leistet der Einkauf einen unverzichtbaren Beitrag. Die Auswahl, Qualifizierung aber auch der partnerschaftliche Umgang mit anspruchsvoll ausgewählten Lieferanten trägt dazu bei, unsere Qualität „Made in Germany“ zu erhalten.
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