Achtsamkeit – nur was für Yogis?
, von Cathleen Kehr (Bridge imp)
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie sich nach einem Tag im Büro mit der heutzutage gängigen Informationsflut so ausgebrannt fühlen? Was genau hat dazu beigetragen? Sind es die Kunden? Sind es die Mitarbeiter? Ist es Multimedia? Sind wir der Reizüberflutung nicht mehr gewachsen? Gibt es einen Ausweg?
Die meisten Menschen handeln nach ihren altetablierten Bewertungs- und Reaktionsmustern, was zu immer wiederkehrenden Handlungen und Ergebnissen führt. Im Berufsleben fühlen sie sich dadurch oft den äußeren Umständen und Anforderungen ausgeliefert, reagieren emotional und fühlen sich überfordert. Das ist häufig die eigentliche Ursache für den vielbesagten Stress und führt zu geringerer Leistungsfähigkeit. Doch wie können sich gerade Führungskräfte, die auf mentaler Ebene oft sehr gefordert sind, davor schützen?
Sie können Achtsamkeit entwickeln! - Diese kann helfen, aus dem Kreislauf der immer gleichen Gedanken und Reaktionsmuster herauszutreten. Durch Achtsamkeit können Führungskräfte die Fähigkeit erlernen, ihre Perspektive bewusst zu verändern. Sie werden zum Beobachter ihrer Gedanken und Emotionen und erkennen, dass diese kommen und gehen. Es geht darum, mit den eigenen Gedanken und Emotionen in Berührung zu kommen, nicht aber an ihnen hängenzubleiben und so eine gelassene Distanz zu entwickeln.
Mehr Achtsamkeit, mehr Jobzufriedenheit?
Wer achtsam ist, lebt mehr im gegenwärtigen Moment und nicht in alten, wertenden Denkmustern. Wenn wir uns im Job auf gegenwärtige Ereignisse fokussieren und diese nicht bewerten, können wir belastende Erlebnisse objektiver betrachten. So können wir stressvolle Situationen klarer und aus verschiedenen Blickwinkeln wahrnehmen. Es geht also darum, sich nicht sofort von den eigenen Bewertungsmustern beeinflussen zu lassen, sondern neue Reaktionen und Betrachtungsweisen zuzulassen. Diese Fähigkeit führt zu einem Perspektivenwechsel und zu mehr Gelassenheit.
Achtsamkeit fördert zudem die Wahrnehmung von gegenwärtigen Erfahrungen und somit das Bewusstsein über die eigenen Werte, Bedürfnisse und Ziele. Je mehr wir uns über diese im Klaren werden und dementsprechend danach handeln, umso mehr wächst auch unsere Zufriedenheit im Job.
Achtsamkeit - ein Heilmittel für Führungskräfte
Wissenschaftler beschreiben die Wirkung von Achtsamkeit in der Führung wie folgt: „Achtsamkeit ist eine Schlüssel-Managementkompetenz. Wer Achtsamkeit trainiert, erweitert seine Selbsterkenntnis. Dieses Wissen über einen selbst und die Funktionsweise des Geistes sowie seiner Bewertungen befähigt Übende, in einer Situation und gegenüber Menschen nicht automatisch nach immer den gleichen Mustern zu reagieren.“
Stattdessen können Führungskräfte durch Achtsamkeit eine größere Bandbreite an angemessenen Handlungsmöglichkeiten entwickeln. Sie nehmen innere Impulse besser und schneller wahr und können aus einer achtsamen Haltung heraus konstruktiv reagieren. Achtsame Führungskräfte sind sich ihrer Gedanken und Gefühle eher bewusst, sind mehr bei sich selbst und ihren Bedürfnissen. Sie kommen dadurch stärker mit der eigenen Intuition in Berührung und werden von ihren Mitarbeitern authentischer und berechenbarer wahrgenommen. Das hilft ihnen, Situationen und Menschen realistischer einzuschätzen und bessere Entscheidungen zu treffen - ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche Führungskraft.
Insgesamt kann man behaupten: Achtsamkeit führt nicht gleich zur Erleuchtung, kann aber im Job ein Werkzeug zu mehr sozialer Kompetenz, mehr Akzeptanz bei den Mitarbeitern, größere Fokussierung und Produktivität sowie weniger Stress sein.
Viele Interim Manager aus unserem Netzwerk haben durch ihre langjährige Projekterfahrung und den Umgang mit immer neuen Situationen und Menschen gelernt, Achtsamkeit zu entwickeln. Dadurch sind sie in der Lage, immer wieder neue Situationen schnell einzuschätzen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Projekte zum Erfolg zu führen.
Wenn auch Sie einen Bedarf für einen erfahrenen Interim Manager haben, rufen Sie uns gerne an!
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