Big Data im Mittelstand: Hype oder echte Chance?
, von Tapani Hänninen (Bridge imp)

Industrie 4.0, das ambitionierte Ziel, hoch individualisierte Produkte in Massenfertigung zu produzieren, ist nur möglich, wenn die dafür nötigen Informationsmassen verarbeitet werden können. Entsprechend spielt diese Big Data im Mittelstand potenziell eine wichtige Rolle, mit ganz eigenen Herausforderungen.
Big Data: Mittelstand könnte überrollt werden
Big Data im Mittelstand gibt es auch heute schon: In immer kürzer werdenden Abständen verdoppelt sich die Menge der weltweit verfügbaren Daten, und auch innerhalb der Unternehmen wächst durch die Digitalisierung die verfügbare Datenmenge. Manuell sind diese Daten kaum zu bewältigen, spezielle Software (etwa ein ERP-System) schafft Abhilfe. Aber warum ist Big Data für den Mittelstand dann überhaupt ein Problem? Weil Big Data immer noch „bigger“ werden kann, in folgenden Dimensionen:
- Volume: Höheres Datenvolumen ist sowohl von Unternehmen der Wertschöpfungskette im Zuge von SCM als auch von Verbrauchern im Zuge individualisierbarer Produkte zu erwarten.
- Variety: Oben genannte Daten sind nicht homogen und weisen eine zunehmend höhere Bandbreite auf, wodurch sowohl Zuordnung als auch Auswertung komplexer werden.
- Velocity: Aktuell werden Daten nicht in Echtzeit verarbeitet, genau das ist aber für Industrie 4.0 notwendig. Entsprechend müssen nicht nur Daten schneller ausgetauscht, sondern auch schneller ausgewertet werden.
Lohnt sich Big Data im Mittelstand?
Bei solch hohen Aufwänden stellt sich die Frage, was Big Data für den Mittelstand leisten kann. Die Antwort hängt von Industrie 4.0 ab. Ist das Konzept tatsächlich erfolgreich, so kommt kaum ein mittelständisches Unternehmen darum herum, sich langfristig (besser mittelfristig) mit Big Data zu beschäftigen. Aber selbst ohne Industrie 4.0 bieten sich einige Vorteile:
- Effektiveres Controlling und effizientere Unternehmensführung
- Intelligentere Produkte
- Intensiverer Kundenkontakt
Big Data im Mittelstand: Ihr persönliches Fazit?
Big Data ist für den Mittelstand in den meisten Branchen noch nicht erfolgskritisch, zudem ist die Einführung entsprechender Software, Methoden, etc. mit einigem Aufwand verbunden. Für eine Umsetzung spricht aber, dass Big Data auch heute schon viele Vorteile im Bereich Unternehmensführung, CRM und SCM bietet. Und auch wenn eine Umsetzung des Konzepts Industrie 4.0 erst in einigen Jahren zu erwarten ist, sollten trotzdem bereits heute die Weichen dafür gestellt werden, um dann nicht den Anschluss zu verpassen. Interim Manager von Bridge imp können Ihnen dabei helfen, die Hürden zu nehmen, die Ihr Unternehmen von einer erfolgreichen Zukunft trennen. Interim Manager bringen frisches Know-How und jahrelang perfektionierte Methoden in Ihr Unternehmen und bringen so nicht nur Ihr Projekt erfolgreich zum Abschluss, sondern stärken auch die Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter im Laufe der Zusammenarbeit. Nutzen Sie Ihre Chance und sichern sich jetzt drei auf Sie abgestimmte Kandidatenvorschläge.
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Kommentar von Dr. Ulrich Rütten |
Lieber Herr Hänninen,
Sie sprechen eine Vielzahl von Aspekten an, auf einen möchte ich gerne eingehen.
Jürgen Meffert (McKinsey) sagte sinngemäß etwa folgendes: 'Viele glauben, das größte Problem bei der Digitalisierung sei die Informationstechnologie, aber das ist ein weitverbreitetes Missverständnis: Das Kernproblem ist nicht die IT - es sind die Auswirkungen auf die angestammten Geschäftsmodelle.'
Übertragen auf die Fragestellung "Big Data" und deren Handling könnte man auch formulieren: Wer schafft es am besten, aus unzähligen Daten die für die Fortentwicklung der eigenen Unternehmensstrategie wichtigen Informationen zu extrahieren? Im angelsächsischen Sprachraum würde hier gelten: "Intelligence is processed information." Wie Sie anführen, wächst die (Roh)datenmenge tendenziell schneller als jede Chance, sie alle zu verarbeiten!
Wir, und damit meine ich alle vorausschauenden Unternehmenslenker, brauchen eine strategische 'road map', darauf aufbauend die richtigen Fragen an "Big Data" und als Werkzeug die IT. In dieser Reihenfolge!
Grüße aus Berlin
Ulrich Rütten