Corona und die Digitalisierung im Mittelstand
, von Jens Quentin (Bridge imp)
Die Krise als Katalysator: Was die Entwicklungen und neuen technischen Möglichkeiten der letzten 5 Jahre nicht geschafft haben, schafft das Coronavirus in 3 Monaten: Unternehmen denken um, planen um und strukturieren um. Sie tun dies, weil sie durch die aktuellen Umstände dazu gezwungen sind. Wer als Unternehmer jetzt nicht seine Komfortzone verlässt und konsequent handelt oder noch immer verkrampft an veralteten Prozessen und Geschäftsmodellen festhält, der verpasst nicht nur den Anschluss. Der läuft Gefahr, sein Business zu verlieren.
Wettbewerbsvorteile durch Digitalisierung
Welche Aspekte und Faktoren bei der Digitalisierung im Mittelstand entscheidend sind, haben mehr als 60 renommierte Referenten aus internationalen Großkonzernen, mittelständischen Unternehmen und der Wissenschaft Anfang März beim 27. Münchner Management Kolloquium erörtert. Die Experten zeigten in ihren Beiträgen und auch mit Best Practices, wie Unternehmen den Herausforderungen im Digitalen Zeitalter begegnen. Sie zeigten auch, dass durch die Gestaltung effizienter Strukturen und nachhaltiger Prozesse strategische Wettbewerbsvorteile geschaffen werden können. Christine Feuerstein aus dem Beraterteam von Bridge war vor Ort. Die aus ihrer Sicht spannendsten Impulse haben wir zusammengefasst.
1. Interne Kompetenzen nutzen
Volker Bibelhausen, CTO der Weidmüller Gruppe, machte in seinem Vortrag deutlich, dass neue Geschäftsfelder im Bereich KI für KMU auch ohne den Einsatz eines Data Scientist möglich sind, wenn man das intern vorhandene Know-how ausbaut und richtig einsetzt. Mitarbeiter generieren auf Basis ihrer Fachkenntnisse und Fähigkeiten neue Modelle und Prozesse. Als Ergebnis dieser Prozesse messen und verbessern vorhandene Maschinen sowohl Produktivität als auch Qualität in der Produktion durch neue Sensorik-Technologien und entsprechende Vernetzung.
2. Simulieren geht über probieren
Den großen Kundennutzen durch den Einsatz von Simulationssoftware stellte Andreas Baumüller, Geschäftsführer der Baumüller Gruppe, in seinem Vortrag heraus. Während eine klassische Simulation von Antriebssystemen erst mit großen Stückzahlen ökonomisch sinnvoll wird, ermöglicht ein digitaler Zwilling eine Simulation unabhängig von der Stückzahl. Eine solche Simulationssoftware ergänzt als neues Produkt die herkömmliche Antriebs- und Automatisierungstechnik. Kunden hilft die Software, ihre Anlagen zu optimieren und die Zeit bis zur Marktreife zu verkürzen. Im Anlagenbetrieb sorgt die Simulationssoftware zudem für eine Effizienzsteigerung. Die Digitalisierung wirkt somit nicht nur im Unternehmen selbst, sondern kann bestehende Geschäftsmodelle auch durch neue Produkte und Services erweitern.
3. Digitalisierung? Made in Germany!
In seinem Beitrag stellte Josef Wildgruber, CEO der BBS Automation GmbH, die Digitalisierung der Automation in den Mittelpunkt. Seiner Erfahrung nach haben deutsche Unternehmen längst erkannt, wie wichtig Digitalisierung ist. Somit bleibe „Made in Germany“ auch im digitalen Zeitalter ein Qualitätsmerkmal. Digitalisierung ist laut Wildgruber nicht mehr nur ein Thema für IT-Firmen, sondern betrifft Unternehmen aller Branchen und Sektoren. Als Beispiele für eine sich wandelnde Industrie nannte er 3D-Drucker, Fertigungsroboter und vernetzte Fabriken. Dabei ist festzustellen, dass die Herausforderung für Unternehmer nicht in der Erkenntnis, sondern in der Umsetzung der Digitalisierung liegt.
Interim Management in der Digitalisierung
Eine der großen Herausforderungen bei der Umsetzung der Digitalisierung liegt darin, etablierte Muster und eingefahrene Denkstrukturen bei Mitarbeitern und Vorgesetzten aufzubrechen, die seit vielen Jahren im eigenen Saft schmoren. Dies gelingt am besten durch einen ungetrübten Blick von außen. Eine externe Sicht auf Prozesse und Strukturen und ein rigoroses Hinterfragen des Status Quo bilden die Basis für den Aufbau neuer Geschäftsmodelle.
Dies ist der Punkt, an dem eine interimistische Führungskraft mit einem breiten Erfahrungshorizont, einer exzellenten Marktkenntnis und entsprechender Innovationskraft entscheidende Weichen stellen kann. Ein Interim Manager hilft dabei, Arbeitsabläufe von analogen auf digitale und automatisierte Web-Prozesse zu verlagern. Durch seine Erfahrung kann er Veränderungen im Unternehmen erwirken, die er bereits in konkreten Praxisfällen anderswo umgesetzt hat. So kann er Mitarbeiter und Führungskräfte bei ihren spezifischen Herausforderungen begleiten und ihnen die Unsicherheit vor den Veränderungen der Digitalisierung nehmen.
Fazit Christine Feuerstein
Das Münchner Management Kolloquium ist seit 30 Jahren Treffpunkt von Top-Managern führender nationaler und internationaler Wirtschaftsunternehmen. Branchenübergreifend werden aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen diskutiert sowie innovative Lösungsansätze vorgetragen. Die Veranstaltung bietet Einblicke, wie Unternehmen in die Zukunft gehen. Deswegen ist das Event auch für unsere Interim Management-Branche ein wertvoller Gradmesser im Hinblick darauf, welches Know-how zukünftig in welchem Ausmaß und welcher Tiefe benötigt wird.
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Alle Infos und Beiträge rund um das Thema Corona finden Sie hier:
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