Das Coronavirus und die Wirtschaft – Erste Hilfe für KMU
, von Jens Quentin (Bridge imp)
Seit Wochen jagt täglich ein Update das nächste: Sinnvolle Hinweise zur Hygiene und aufmerksamem Verhalten wechseln sich mit absurder Panikmache und Berichten von fragwürdigen Hamsterkäufen ab. Kein Zweifel: Das Coronavirus ist bislang das dominierende Thema des Jahres 2020. Welche Auswirkungen Covid-19 auf Menschen haben kann, ist inzwischen wohl jedem bekannt. Aber wie sehen die wirtschaftlichen Folgen aus?
Hier zeigt sich die Schattenseite der Globalisierung. Anfangs anscheinend nur ein Problem für weltweit operierende Großkonzerne, ist das Coronavirus inzwischen im deutschen Mittelstand angekommen. Zum Beispiel bei Ziehl-Abegg aus Baden-Württemberg, einem der führenden Unternehmen im Bereich Luft-, Regel und Antriebstechnik. 1910 gegründet und seitdem in Familienbesitz, verlor das mittelständische Unternehmen durch das Coronavirus rund 2 Mio. Euro an Umsatz in einer Woche. Der Grund: In einem Werk in Shanghai, in dem Ventilatoren produziert werden, stand wegen Quarantäne die Produktion still. Beim Familienunternehmen ebm-papst wurden mehrere Mitarbeiter freigestellt, die sich in den Ferien in von Covid-19 betroffenen Regionen Norditaliens aufhielten. Dies gilt solange, bis diese Mitarbeiter negativ auf das Virus getestet werden.
Quelle: www.spiegel.de: Ein Viertel der Mittelständler spürt bereits Corona-Folgen; www.t-online.de: Wie das Coronavirus den deutschen Mittelstand ausbremst
Verseuchte Geschäftsergebnisse
Laut dem regionalen Mittelstandsmagazin econo rechnen fast 50% von 500 befragten Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung in der Region Stuttgart mit negativen Auswirkungen des Coronavirus auf die Geschäftsergebnisse des Jahres 2020. 18% gehen dabei von deutlichen Einbrüchen aus. Die Gründe sind vielfältig: Von Einschränkungen bei Geschäftsreisen, dem Ausfall wichtiger Mitarbeiter oder Messen über gestörte Lieferketten bis hin zu drastischen Nachfragerückgängen hinterlässt Covid-19 an vielen Stellen geschäftsschädigende Spuren.
Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), zeichnet ebenfalls ein düsteres Bild: Seiner Einschätzung nach „werden die Auswirkungen des Coronavirus das Wachstum in Deutschland erheblich dämpfen“. Ohoven geht davon aus, dass die Wirtschaft 2020 „so gut wie nicht mehr wachsen wird.“ In einer aktuellen Umfrage des BVMW geben 25 % der befragten KMU an, bereits jetzt schon die Folgen des Coronavirus zu spüren. Gabriel Felbermayr, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, sieht vor allem in der Rolle Chinas als mittlerweile wichtigster Handelspartner Deutschlands eine Gefährdung für die Wirtschaft. Felbermayr geht davon aus, dass 1 % weniger Wachstum in China bis zu 0,2 % weniger Wachstum in Deutschland bedeutet.
Quelle: www.econo.de: Corona und die Folgen im Land; www.spiegel.de: Ein Viertel der Mittelständler spürt bereits Corona-Folgen; www.ndr.de: Felbermayr: Coronavirus könnte Wirtschaft stark schaden
Wirtschaft und Viren
Die fatalen Folgen von Viren auf die Wirtschaft sind nicht neu: Ein Rückblick auf die jüngere Vergangenheit zeigt, dass Epidemien oder Pandemien nicht nur Mensch und Tier, sondern immer auch die Wirtschaft gefährden.
- Im November 2002 begann die Epidemie des Lungenvirus SARS, das sich von der chinesischen Provinz Guandong aus verbreitete. Große Konferenzen in der Region wurden ebenso wie Sportveranstaltungen abgesagt. Einzelhandelsumsätze gingen zurück, weil Menschen aus Angst vor Ansteckung Supermärkte mieden. Die Tourismus- und Luftverkehr-Branchen mussten ebenfalls empfindliche Einbußen hinnehmen. Der internationale Luftverkehrsverband IATA bezifferte den wirtschaftlichen Schaden durch SARS auf 10 Milliarden US-Dollar und nannte 2003 das bis dahin „schwierigste Jahr in der Geschichte der Luftfahrt“.
- Im April 2009 wurden erstmals H1N1-Viren bei 2 Patienten in Nordamerika gefunden. Ende April warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der Gefahr einer Pandemie, der weltweiten Verbreitung des „Schweinegrippe“-Virus. Bis zum Ende der Pandemiephase im August 2010 wurden in Laboren in 214 Staaten Infektionen nachgewiesen. Die Reise- und Luftfahrtindustrie war damals besonders stark von den Folgen betroffen, auch weil diese Branchen noch unter den Auswirkungen der Finanzkrise von 2008 litten. Der Transport von Gütern auf dem Luftweg sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 21 %, die Zahl der Fluggäste um 11 %. Rund 24 Gesellschaften des internationalen Luftverkehrsverbands IATA mussten Insolvenz anmelden.
- Im März 2014 alarmierte des Gesundheitsministerium des Landes Guinea die WHO über den Ausbruch der Infektionskrankheit Ebola. Ein Handelszentrum im Dreiländereck zwischen Guinea, Sierra Leone und Liberia gilt als Ausgangspunkt der schnellen Verbreitung. Die Wirtschaft kam in diesen Ländern teilweise zum Erliegen. Reisen haben sich genau wie Im- und Exporte reduziert, Unternehmen mussten schließen, viele Menschen in der Region verloren ihren Job. Dies führte auch zu einer reduzierten Kaufkraft der Haushalte. Damalige Schätzungen der Weltbank gingen von einem um mehr als 2 Milliarden US-Dollar reduzierten Wirtschaftswachstum der drei Länder aus.
Quellen: www.deutschlandfunk.de: Wie Epidemien der Wirtschaft schaden; www.welt.de: Schweinegrippe treibt Unternehmen in den Ruin; www.bpb.de: Die Folgen von Ebola
Was wäre, wenn …?
Wären Sie vorbereitet, wenn in Ihrem Unternehmen der Produktionsleiter mehrere Wochen ausfällt, weil für diese Person eine Quarantäne verordnet wird? Was würden Sie tun, wenn Ihr Vertriebsleiter wegen einer Ansteckung mit dem Coronavirus auf unbestimmte Zeit nicht arbeitsfähig wäre? Haben Sie das geeignete Personal, um schnell auf dynamische Marktentwicklungen und plötzlich veränderte Nachfrage zu reagieren und Produktionsprozesse zügig zu skalieren? Ein krankheitsbedingter Ausfall ist ein typisches Beispiel einer überraschend auftretenden Vakanz. In dieser Situation kann ein Interim Manager die ideale Lösung sein. Er ist innerhalb kürzester Zeit verfügbar, füllt als externe Führungskraft die Lücke und steuert mit seinem profunden Know-how und seiner Erfahrung die Prozesse ohne Einarbeitungszeit übergangslos in die richtige Richtung.
So geschehen bei unserem Kunden iglo GmbH. Das in Europa führende Unternehmen im Bereich Tiefkühlkost musste die Position des Produktionsleiters dringend besetzen. Da die Suche nach einem fest angestellten Produktionsleiter längere Zeit in Anspruch nahm, griff das Unternehmen auf die Unterstützung eines Interim Managers zurück. Dieser sollte sowohl klassische Führungsaufgaben als auch operative Tätigkeiten übernehmen. Der von Bridge innerhalb kürzester Zeit vermittelte Interim Manager überzeugte während seines Mandats nicht nur bei den typischen Führungsaufgaben. Er brachte auch konkrete, systematische Verbesserungsvorschläge und frische Ideen in die Produktion ein, steigerte die Effizienz der Produktionslinien und entwickelte so eine wichtige Basis für die Zukunft des Unternehmens.
Die komplette Case Study finden Sie hier:
Interim Produktionsleiter für die iglo GmbH
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Interim Vorstand Betrieb für die Hartmann Tresore AG
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