Digitale Projekte brauchen Mut und Fehler
, von Julia Klein (Bridge imp)
Corona hat uns viele Einschränkungen aufgezwungen. Freiheiten hat die Krise uns geschaffen, indem sie die Digitalisierung forciert hat. Viele Unternehmen mussten Dinge zulassen, die vorher problematisch schienen. An dieser Stelle gern genannt: das hassgeliebte Homeoffice. Doch dabei wird es nicht bleiben.
Digitalisierung ist oben angekommen
Unternehmen müssen viel mehr ins Online-Business investieren. Unser Zeitalter fordert, dass mehr Online-Produkte, -Services und -Prozesse entwickelt werden. Früher belächelte man alles Digitale als Hobbyprojekt der Nerds im Keller, heute ist es Chefsache. Digitale Transformation muss von ganz oben mitgetragen werden.
Digitalisierungsprojekte betreffen große Teile des Unternehmens – Controlling, Finanzen, Marketing, Sales usw. Die IT-Abteilung macht Veränderungen möglich, indem sie die benötigten Tools zur Verfügung stellt – nicht mehr und nicht weniger. Rafael Baer, Experte für Digitalisierung im Vertrieb, sagt: „IT ist der 'Enabler' für Innovation, aber nicht der Schrittmacher.“
Bei allen Bemühungen braucht es eine gemeinsame Richtung, ein One Company Concept. Digital wird ein Unternehmen, wenn sich Vertreter jeder Fachrichtung an einen Tisch setzen und gemeinsam ein modernes Business Modell entwickeln. So entsteht auch die benötigte Akzeptanz im Unternehmen.
Am Anfang steht dabei immer die Frage: Was möchte unser Kunde? „Der Kunde ist der zentrale Player in jedem Digitalisierungsprojekt. Es muss vom Kunden aus gedacht werden und nicht vom Unternehmen aus an den Kunden. Der Kunde ändert laufend sein Einkaufsverhalten und darauf muss ein Unternehmen eingestellt sein“, erklärt Rafael Baer.
Die Erfolgsfaktoren für Digitalisierung sind eigentlich ganz einfach:
- Transparente, interne Kommunikation: Projekte müssen von der Unternehmensspitze unterstützt und als wichtiges Thema an alle Mitarbeiter kommuniziert werden. Was sind die Ziele des Projekts? Wann stehen welche Schritte an? Digitalisierung ist Wandel in der Einstellung – auch der Mitarbeiter!
- Digital Mindset: Jedes digitale Projekt braucht Menschen, die Erfahrung in der Digitalisierung haben und ihre digitale Denkweise einbringen.
- Kundenzentrierung: Der Kunde ist zentraler Ausgangspunkt aller Initiativen. Seine Customer Journey muss in die IT übersetzt werden.
Der Handel wird immer digitaler
Rafael Baer hat einige Handelsunternehmen digital aufgestellt. Hier herrscht großer Nachholbedarf. Denn der traditionell stationäre Händler als großer Verlierer der Corona-Krise wird nun zum Technologieunternehmen. Der digitale Handel wuchs zuletzt ungemein und bietet ganz neue Möglichkeiten. Die Kunden gewöhnen sich immer mehr an das zwanglose, einfache Kaufen und stellen hohe Erwartungen an die Händler.
Beim Aufbau neuer Vertriebskanäle, also eines Multi-Channel-Handels, sind viele Facetten betroffen. Die Struktur muss deshalb von einer übergeordneten Warte aus geplant werden. Nur eine reibungslose Verzahnung aller verschiedenen Kanäle und die Abstimmung aufeinander führt zum bestmöglichen Kundenerlebnis. Zusätzlich steckt viel Potenzial im Supply Chain Management.
Also alles ganz easy? Ja, wenn man mutig ist und gern Fehler macht. Digitale Transformationen sind nichts für Perfektionisten. „Unerwartete Probleme wird es in jedem Digitalisierungsprojekt geben. Es geht unglaublich viel schief – Trial and Error. Darauf muss man vorbereitet sein“, sagt Rafael Baer lachend. Nicht perfekt ist gut genug.
Rafael Baer ist seit mehreren Jahren als Interim Manager für digitale Transformation, digitalen Vertrieb und CRM tätig. Er gestaltet und begleitet Change-Prozesse und setzt digitale Geschäftsmodelle um.
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