Digitalisierung in deutschen Unternehmen kommt noch zu kurz!
, von Cathleen Kehr (Bridge imp)
Das Thema Digitalisierung ist noch nicht ausreichend in den Führungsetagen angekommen, so das zentrale Ergebnis der Lünendonk-Studie.
Die Analysten der Studie haben verantwortliche Führungskräfte aus 103 Großunternehmen zu ihrem Umgang mit dem Thema Digitalisierung befragt. 28 Prozent davon stammten aus der Automotive-, 35 Prozent aus der Maschinenbau- und 37 Prozent aus der Logistikbranche (vgl. Lünendonk-Studie).
Foto: Lünendonk
Das Top-Management gehört mit ins Boot
Das Thema Digitalisierung ist häufig noch nicht im Top-Management angekommen: In nur 40 Prozent der analysierten Firmen werden digitale Innovationen von ganz oben vorangetrieben. Auch die Umfrage belegt diese Entwicklung: Drei Viertel der Befragten waren CIOs und andere IT-Manager, lediglich neun Prozent Geschäftsführer oder Vorstände. Diese Verteilung zeigt ein zentrales Problem bei der Digitalisierung in Unternehmen auf: Chefs überlassen den Bereich der direkt unter ihnen angesiedelten Ebene. Sie kümmern sich nicht selbst, sie lassen kümmern.
Aber Fakt ist: Die digitale Transformation ist ein Thema des Top-Managements. Natürlich kann ein CEO diese Aufgabe nicht alleine stemmen, digitale Transformation sollte idealerweise in einem Team aus Vorstand, CIO und Fachabteilungen umgesetzt werden.
CIOs treiben die Digitalisierung voran
Der wesentliche Treiber der digitalen Transformation ist hauptsächlich der CIO: In 84 Prozent der befragten Unternehmen ist er derjenige, der entsprechende Strategien "immer" bzw. "oft" vorantreibt. In der Automotive-Branche liegt dieser Anteil sogar bei 97 Prozent. Immerhin: In 62 Prozent der Fälle forciert das Topmanagement "oft" die Digitalisierungsstrategie. Anders in der Logistikbranche: Hier sind die Vorstände in lediglich acht Prozent der Fälle "immer" der Treiber.
Besorgniserregend: Einbindung der IT viel zu gering
In nur 30 Prozent der Fällen wird die IT frühzeitig von den Fachbereichen in die Digitalisierungsprojekte miteingebunden. Außerdem berücksichtigen nur 27 Prozent frühzeitig auch Aspekte der Datensicherheit und der Integrationsfähigkeit, wenn sie solche Projekte planen.
Kurz vor 12: Die wenigsten Unternehmen sind schon Digital Leader
Der "Digitalisierungsreifegrad" in Deutschlands Unternehmen ist auch nach mehr als 20 Jahren Diskussion darüber laut der Lünendonk-Studie noch immer unzureichend. Lediglich fünf Prozent der 103 befragten Unternehmen fallen in die Kategorie "Digital Leader", haben sich also konsequent und vom Top-Management geführt dem Thema Digitalisierung verschrieben. Deutsche Unternehmen müssen die Geschwindigkeit, in der sie die digitale Transformation vorantreiben, massiv erhöhen.
Es geht um drei große Herausforderungen
Zusammenfassend offenbart die Studie drei Herausforderungen, denen sich Unternehmen beim Thema Digitalisierung stellen müssen:
- Die Zusammenarbeit zwischen IT-Abteilungen und Fachabteilungen ist verbesserungsfähig. Die Folge ist, dass IT-Sicherheit und Integration in die bestehende Struktur zu wenig Berücksichtigung finden.
- Das Thema Digitalisierung ist vielfach noch nicht im Top-Management angekommen.
- Zwar haben viele Unternehmen bei der systematischen Nutzung von Daten im Zusammenhang mit Industrie 4.0 ehrgeizige Pläne, sind aber aktuell von ihren Zielen noch recht weit entfernt.
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