Wie wichtig ist emotionale Intelligenz im Management?
, von Yvette Goldmann (Bridge imp)

Als Vermittlerin von Interim Managern begegne ich täglich interessanten Menschen und spannenden Persönlichkeiten, deren Tagesgeschäft es ist, Entscheidungen zu treffen und Unternehmen zu leiten. Die Aufgaben eines Interim Managers sind sehr herausfordernd – neben seiner fachlichen Expertise ist gleichermaßen auch seine soziale Kompetenz eine zum Erfolg unabdingbare Notwendigkeit. In vielen Interim Projekten gilt es, definierte Aufgaben und Zielvorgaben umzusetzen. Oftmals sind diese Einsätze nicht nur wahre technische und organisatorische Herausforderungen, sondern auch das soziale Umfeld, in dem diese Führungsaufgabe erfüllt werden soll, fordert die „ganze Managerin“ bzw. den „ganzen Manager“.
Um sich in diesem Spannungsfeld von Herausforderungen und Zeitdruck zum einen und von sozialen, menschlichen Anforderungen zum anderen behaupten und „einen exzellenten Job“ abliefern zu können, bedarf es mehr als reinem technischen und fachlichen Wissen.
Was macht also einen „guten“ Manager aus? Was lässt ihn auch in unübersichtlichen Situationen mit unzureichender Informationstiefe die richtigen Entscheidungen treffen?
Ein Beispiel: Es steht eine wichtige Entscheidung an, der Termin ist gesetzt, aber es sind (zumindest für unser Gefühl) noch nicht alle Informationen vorhanden. Sich in dieser Situation von der Intuition leiten, auf das Wissen seiner Mitarbeiter verlassen und nicht von der Angst vor falschen Entscheidungen blockieren zu lassen, ist eine Fähigkeit, die, wenn auf Erfahrung und guter Einschätzungskraft gegründet, sehr häufig zum Erfolg führt. Eine Entscheidung zu treffen, wenn auch mal nicht alle Informationen vorliegen, ist eine Stresssituation, welche in unserem Gehirn sehr oft ein ganzes „Gewitter“ an Gedanken und Gefühlen hervorruft. Bei den früheren Generationen war beim Anblick eines Tigers die Entscheidung zu fällen „kämpfen oder fliehen innerhalb von Sekundenbruchteilen“ und diese dann bis zum bitteren Ende durchzustehen. Heute sind es zwar keine wilden Tiger, die zu bekämpfen sind, aber auch heute bewirken Stresssituationen eine ähnliche Reaktion in unserem Gehirn. Adrenalinausstoß und Erhöhung der Herzfrequenz sind nur zwei der im Körper ablaufenden Antworten auf Termindruck und Entscheidungserwartung.
Das Wissen über die eigenen emotionalen Verhaltensmuster unter Stresseinfluss helfen hier die richtigen Entscheidungen zu treffen, die vorhandenen Fakten klar und unparteiisch zu sortieren und sich nicht zu stark von seinen Ängsten bzw. Erwartungen beeinflussen zu lassen.
Emotionale Intelligenz sollte meiner Meinung nach jeder Manager besitzen:
Sich seiner Emotionen bewusst sein, seine eigenen Emotionen willentlich beeinflussen können und sie für Entscheidungen nutzen, sich auch auf der Gefühlsebene mit seinen Mitarbeitern verbinden können, sie mit Herz und Verstand führen und gleichermaßen so seine Entscheidungen treffen, sind ausgesprochen wichtige Führungsqualitäten!