Europa in Flammen
, von Dieter Höfler (Beirat Bridge imp, Unternehmer, Berater)

Joschka Fischer, der ehemalige deutsche Außenminister, beschreibt in seinem Artikel in der Süddeutschen Zeitung mit drastischen Worten wie es seiner Ansicht nach um Europa steht. Der Dax, das Deutsche Börsenbarometer, verzeichnet den schlechtesten Mai seit seiner Erhebung. Die deutschen Arbeitsmarktzahlen sind so gut wie schon lange nicht mehr. Die Unternehmen suchen händeringend gut ausgebildete Arbeitskräfte. Sie verzeichnen Rekordzuwächse und Rekordgewinne.
Das passt doch alles nicht zusammen! Sind wir alle völlig verrückt geworden?
Nicht alle, ich würde sogar sagen, die meisten sind total normal und auch vernünftig, aber eine verhältnismäßig kleine Menge ist völlig durchgedreht. Es sind wieder die Zocker dieser Welt, die dafür sorgen, dass nichts mehr "normal" funktioniert, das nichts mehr den "alten" Regeln folgt und dass scheinbar nichts mehr zusammenpasst.
Wie es so schön heißt, haben wir heute keine Bankenkrise mehr, wir haben eine Staatenkrise. Nicht die Banken drohen zusammenzubrechen sondern die Staaten, so heißt es. In Wahrheit stecken aber hinter dieser Staatenkrise doch wieder die Banken und vor allen Dingen die Zocker in diesen Banken, die Hedgefonds, die Spekulanten. Sie leben schon seit einiger Zeit in einer Parallelwelt, die mit unserer eigentlichen Wirklichkeit und damit mit der Realwirtschaft, nichts mehr zu tun hat. Statt die Wirtschaft und damit die einzelnen Unternehmen zu unterstützen, stürzen sie uns in den Abgrund. Sie werden von der Allgemeinheit gerettet und verdienen sich auf unsere Kosten eine goldenen Nase.
Die Politik ist oder scheint zumindest machtlos. Sie wird getrieben wie das Wild in einer Treibjagd. Und die Treiber sind die Banken und Spekulanten. Es wird Zeit, dass wir uns wieder in den „Driverseat“ setzen. Dass wir diejenigen sind, die diese Parallelwelt mit all ihren Insassen abkoppeln und sie dorthin schießen, wo sie hingehören, nämlich auf den Mond.
Dazu gehört Mut!
Mut die Banken, Ratingagenturen und alle anderen, die in diesen Zirkel gehören wieder auf das Niveau zu stutzen, das ihrer wahren Bedeutung entspricht. Sie sind Dienstleister in unserem Wirtschaftssystem und nicht umgekehrt.
Es muss ein Exempel statuiert werden!
Die Angstmacher, die uns sagen welche gigantischen Ausmaße das haben würde, sind genau die, die davon profitieren, wenn wir so weitermachen. Sie vergrößern unser Risiko aber jeden Tag. Lasst die Bombe platzen, solange es noch keine Atombombe ist.
Sonst wird Europa nicht in Flammen stehen, es wird zerfetzt werden.
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Kommentar von Dieter Höfler |
Natürlich ginge es auch differenzierter...
Aber erstens wollte ich kein Buch schreiben und zweitens sollen Blogs ja auch provozieren!
Ihrem letzten Satz kann ich nur zustimmen.
By the way, ich suche gerade einen Interim Manager für ca. 5 Monate mit sehr guten französisch Kenntnissen für Supply chain management. Wäre das was für Sie?
Kommentar von Christoph Deinhard |
Geht es auch ein bisschen differenzierter?
Ansonsten könnte man schließen, daß hier Unkenntnis wild um sich schlägt, also alles ganz normal.
Denn die Staaten haben niemanden anders nötig gehabt, sich zu überschulden, auch keine Banken, Hedgefonds etc.. Nur panem et circenses.
Wir sind alle Griechen. Die Griechen sind nur etwas weiter.