Fünf vor zwölf für die Elektromobilität!?
, von Katrin Höhne (Bridge imp)

Durch den Abgasskandal bei VW rückt die Diskussion um alternative Antriebe wieder in den Fokus. Volkswagen hat nun bekannt gegeben, die Elektromobilität voranzutreiben und ruft dazu die ganze Branche auf, aktiv zusammenzuarbeiten. Doch wird es nun tatsächlich den entscheidenden Wendepunkt im Elektromobilitätsmarkt geben?
Folgende zwei wichtige Punkte können den Umbruch drastisch beeinflussen:
- Schaffung von Kaufanreizen: Die Bundesregierung versprach für 2020 eine Million Elektrofahrzeuge, diese Zielvorgabe scheint nach Stand heute unrealistisch. Der Kosten- und Nutzenfaktor spielt hierbei eine große Rolle. Aktuell überwiegen die Hemmnisse: der hohe Anschaffungspreis, die geringe Reichweite, konstant niedrige Diesel- & Benzinpreise und eine dürftige Ladestation-Infrastruktur. Um den Markt zu beleben, müssten massiv Kaufanreize für die Verbraucher geschaffen werden.
- Vorantreiben von Innovationen: Die Automotivebranche hat es massiv verschlafen rechtzeitig in die Forschung & Entwicklung von neuartigen Batteriezellen zu investieren. So schließt Li-Tec, die einzige deutsche Batteriezellen-Fabrik, zum Ende des Jahres seine Pforten, da Daimler seine 100%ige Tochter nach Asien verkauft hat. Hier geht wichtiges Produktionswissen verloren und Deutschland verliert den Anschluss in der Zellfertigung. Dieser Innovationsstau muss schnellstmöglich beseitigt werden.
In der nahen Vergangenheit hat man nun tatsächlich das Gefühl, dass die beteiligten Akteure langsam aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen und der Realität ins Auge blicken. So wird im Bundestag aktuell eine staatliche Bezuschussung zum Kauf eines Elektro-Autos in Höhe von 5.000 EUR diskutiert und VW ruft zu einem gemeinsamen Vorstoß aller deutschen Autohersteller in der Batteriezellen-Produktion auf.
Fest steht, dass China und auch die USA auf der Überholspur sind und Deutschland diesen Vorsprung nur noch schwer aufholen kann. Die Devise lautet daher: Schnelles Handeln ist gefragt!