Hannover Messe 2019 – Mit Logistik 4.0 in die Zukunft
, von Jens Quentin (Bridge imp)
Anfang April ist Hannover einmal mehr der Mittelpunkt der Industrie. 6500 Aussteller aus 75 Ländern und mehr als 220.000 Besucher machen die Hannover Messe zur größte Industriemesse weltweit. Wir lassen dieses Mal die Dauerbrenner KI, Industrie 4.0 und 5G Dauerbrenner sein und werfen ein Schlaglicht auf ein nicht ganz so populäres, aber trotzdem spannendes Thema: Logistik 4.0. Wie wird die Lieferkette von morgen durch intelligente Verknüpfung optimiert? Wie kann man Wertschöpfungsketten sinnvoll automatisieren? Warum sind Unternehmen in Zukunft ohne Logistik 4.0 nicht mehr wettbewerbsfähig?
Was ist Logistik 4.0?
Logistik 4.0 (auch als „Digital Logistics“ bekannt) bezeichnet die Vernetzung und Verzahnung von Prozessen, Objekten, Partnern (Lieferanten, Dienstleister, Hersteller) und Kunden durch Informations- und Kommunikationstechnologien mit dem Ziel, die Effizienz und Effektivität zu erhöhen. Logistik 4.0 ist für Lieferketten das, was Industrie 4.0 für Fabriken ist. Diese Lieferketten können dank Logistik 4.0 weiter automatisiert und besser überwacht werden. Letzteres ist realisierbar durch mit Sensoren ausgestattete Container oder Paletten, die lückenlos Daten rund um Bestand, Lage, Beschaffenheit von Waren sammeln, auswerten und bei der Überschreitung von Grenzwerten Signale senden. Automatisierte Transportsysteme wählen autonom und dynamisch die schnellste Route in der Fabrikhalle aus oder wählen je nach Ressourcenlage den nächsten Arbeitsschritt aus. (Quelle: Wirtschaftslexikon Gabler "Definition Logistik 4.0, Hannover Messe "Logistik 4.0")
Logistik 4.0 in der Praxis
Auf der Hannover Messe präsentieren Softwarehersteller SAP gemeinsam mit T-Systems, der Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom, ein Telematik-Modul für den Logistikeinsatz. Das Modul erkennt via GPS die Position von Gütern sowie deren Geschwindigkeit. Zudem werden Temperatur-Daten verarbeitet. Geplante Erweiterungen sind unter anderem ein digitales Etikett und die Möglichkeit, Daten von Maschinen zu erfassen. Die gesammelten Daten werden verschlüsselt an die IoT-Plattform von T-Systems gesendet. Durch die Kopplung der beiden jeweiligen Cloud-Lösungen werden die Daten zugleich automatisch an die IoT-Lösung von SAP übermittelt. (Quelle: Automobilwoche "T-Systems und SAP verbinden ihre Clouds")
Die thüringisch-sächsische Forschungsgemeinschaft „Smart Distribution Logistik“ stellt auf der Hannover Messe zwei Elektrofahrzeuge vor. Das Ziel des Projekts: Die wirtschaftliche Integration von Elektromobilität in die Medien- und Zustelllogistik. Zukünftig können die Anwendungsmodelle auch für anderen Bereiche wie die Pharma- oder Foodlogistik adaptiert werden. Der in Norwegen entwickelte Kleinwagen „Paxster“ ist mit 200 kg Zuladung und 100 Kilometern Reichweite für die Zustellung von Post und Zeitungen geeignet. Das dreirädrige „VR3-Bike“ aus der Schweiz eignet sich als Dienstfahrzeug für Sicherheitskräfte oder Pflegepersonal. Es hat eine Reichweite von max. 130 Kilometer bei einer Transportkapazität von 270 kg. (Quelle: Thüringer Allgemeine "Thüringer E-Auto-Experten auf der Hannover-Messe")
Brauchen wir Logistik 4.0?
Die kurze Antwort lautet: dringend. Genau wie in anderen Branchen wächst auch in der Logistik der Druck von Unternehmen aus Fernost enorm. Europäische Logistik-Unternehmen müssen sich über die Logistik 4.0 zeitgemäß aufstellen, um gegenüber jungen und hochagilen Firmen international konkurrenzfähig zu bleiben. Gemäß einer aktuellen Analyse der internationalen führenden Strategieberatung Oliver Wyman flossen 2018 weltweit zwölf Milliarden US-Dollar Risikokapital in die Logistikbranche. Davon entfielen mehr als sieben Milliarden auf lediglich drei Unternehmen aus Indonesien und China. Mit modernster Technik, hohem technischen Know-how und Budget sowie einer aggressiven Expansionsstrategie bedrohen diese Newcomer das Geschäft europäischer Logistiker. Laut der Analyse können europäische Logistik-Unternehmen im neuen Wettbewerb gegen Asien nur dann bestehen, wenn sie die Technologiekompetenz nicht nur für Kernprozesse, sondern die Gesamtarchitektur aufbauen. (Quelle: Oliver Wyman "Asiens Großangriff auf Europas Logistiker")
Interim Manager als Wegbegleiter Richtung Logistik 4.0
Ein Interim Manager ist spezialisiert auf die Bewältigung hochkomplexer und zeitkritischer Projekte wie der Transformation zur Logistik 4.0. Zudem bringt er Kompetenzen im Bereich Industrie 4.0 mit, z.B. bei der Dienstleistungsvernetzung auf IT / ERP-Ebene. Interim Manager verfügen über fundiertes Fachwissen und langjährige Erfahrung in der Steuerung und Optimierung von Prozessen entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette und sind somit von Tag 1 in der Lage, Ihr Unternehmen kompetent und zielführend auf dem Weg zur Logistik 4.0 zu begleiten.
Mehr Informationen zu unseren Interim Managern aus dem Bereich Logistik finden Sie hier:
www.bridge-imp.com "Logistik & Spedition"
Industrie 4.0: Logistik im Zwiespalt
Weitere Lesetipps zum Thema Digitalisierung/ Industrie 4.0:
Herausforderungen der Industrie 4.0: Sind Sie bereit?
Sie interessieren sich für den Mehrwert von Interim Management in der Logistikbranche? Sie benötigen professionelle interimistische Begleitung auf dem Weg zur Logistik 4.0? Wir unterstützen Sie gerne!
Schreiben Sie uns eine E-Mail an info@bridge-imp.com oder rufen Sie uns an unter +49 89 32 49 22-0.
+49 89 32 49 22–0