Innovationsmanagement: KMU bilden keine Ausnahme
, von Dr. Uwe Seidel (Interim Manager)
Der technologische Wandel und Verschiebungen auf globalen Märkten fordern Unternehmen immer mehr heraus. Denn schnell kann das Portfolio nicht mehr zeitgemäß sein oder die Anforderungen und Technologien der Kunden verändern sich. Neue Technologien oder Gesetze erfordern neue Lösungen, womöglich fehlt auch eine deutliche Differenzierung mit einem werthaltigen Kundennutzen. Deshalb werden Innovationen gebraucht! Dabei ist zu beachten, dass die richtige Umsetzung bzw. Planung der Ideen, also Innovationsmanagement, KMU und Mittelstand ebenso betreffen wie Großunternehmen. Aber auch in der Wettbewerbsregion Asien werden verstärkt Innovationen vorangetrieben; „Invented in China“ zum Beispiel, es wird eine nationale Strategie.
Innovationsmanagement KMU: Innovationen schaffen und steuern
Doch ein paar gute Ideen reichen dafür auch in kleinen und mittleren Unternehmen nicht mehr aus. Es gilt, ihre geschäftliche Umsetzung systematisch und durchdacht anzugehen. Das zeigt auch das folgende Beispiel: Ein kleines und junges Unternehmen produziert Maschinen im Umfeld der Energietechnik. In der Entwicklungsabteilung wurden zukunftsweisenden Technologien erarbeitet. Dafür hat das Management ein neues Geschäftsmodell im Umfeld der „Industrie 4.0“ geschaffen: Die Produkte sollten zum Beispiel mit Service-Dienstleistungen verbunden werden. Der Ansatz war auch wissenschaftlich untermauert. Zusätzlich wurde auch ein Plan mit langfristiger Unternehmensperspektive aufgestellt. Dieser war so fundiert, dass recht schnell ein Merger-Partner mit seinen Gesellschaftern von der Idee überzeug werden konnte. Gleichzeitig wurde ein Investor gefunden, eine Private Equity Gesellschaft, die den Merger finanzierte, mit Aussicht auf einen Exit mit Gewinn. Es entstand ein neues Werk mit zeitgemäßen Produktions- und Logistikprozessen, moderner Fertigungs-, Qualitätsprüfungs- und Labor-Technik. Im Anschluss konnten noch weitere Unternehmen in der Branche übernommen werden. Durch diese dynamische Entwicklung wurden auch Unsicherheiten bei den Mitarbeitern beseitigt. Das Unternehmen ist nach wie vor auf Wachstumskurs. Das zeigt, wie wichtig Innovationsmanagement für KMU ist, um eine Idee erfolgreich und zeitnah umzusetzen.
Innovation erfordert, neue Denkansätze zu finden, hochkonzentriert in alle Richtungen auch quer zu denken, und dann in den Märkten damit erfolgreich zu sein. Hohe Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit externen Partnern ist Voraussetzung. Was also ist zu beachten, wenn Geschäftsinnovationen oder neue Geschäftsmodelle gesucht werden? Die folgende Liste zeigt, wie das aussehen kann.
Eine Anleitung für den Start
- Sind Visionen und Ziele der Unternehmensleitung klar?
- Welchen Stellenwert erhalten Innovationen im Unternehmen: Soll ein Sonderprojekt dafür geschaffen werden oder grundsätzlich auch eine Innovationskultur im Unternehmen? Soll es sogar um eine Innovation gehen, die außerhalb des Mutterunternehmens erarbeitet wird, um höchste Flexibilität und Geschwindigkeit nutzen zu können?
- Sind die Erwartungen in den vorhandenen Strukturen zu erfüllen?
- Es gilt, einen kritischen Fragenkatalog zu den Erwartungen zusammen zu stellen.
- Dann braucht es anfangs einen groben Fahrplan und ein Grobkonzept zur Zielerreichung.
- Das Vorgehen wird in vorläufige Teilprojekte gegliedert.
- Welche Aufgaben werden von der Geschäftsführung/dem Vorstand übernommen?
- Welche Mitarbeiter könnten Führungsrollen anvertraut werden, wer hat Erfahrung mit Innovationsmanagement in KMU?
- Anschließend findet eine Kick-off-Veranstaltung mit Leitungsebenen und Mitarbeitern statt. Sie ist sehr gründlich vorzubereiten.
Checkliste: Was ist zu beachten?
- Führungsgrundsätze festlegen, Führungskräfte und Projektleiter schulen.
- Kommunikationsregeln und Projekt-Prozesse definieren.
- Rollenvergabe für: Querdenker, Trendanalysen, Endanwender-Betreuung, Kunden-Einbindung, Technologie-Screening, wissenschaftliche Expertisen, ... .
- Kunden- und Marktorientierung sicherstellen.
- Gegebenenfalls externe Entwicklungspartner einbeziehen.
- Lieferanten und Dienstleister einbinden.
- Eine Kostenplanung und geeignetes Controlling aufstellen (mit der Kernbereich für Innovationsmanagement in KMU).
- Das Marketing konzipieren.
- Kernkompetenzen und Zukaufoptionen prüfen.
- Know-how-Lücken und Wissensdatenbank im Blick behalten.
Natürlich sind immer unternehmensspezifische und fallbezogene Anpassungen und Erweiterungen zu berücksichtigen. Jeder der genannten Aspekte wirft zusätzliche Detailfragen auf, die im Unternehmen ehrlich zu beantworten sind.
Mut zum Handeln
Innovationen schaffen und erfolgreich auf den Markt bringen, das ist ein recht umfangreiches Vorhaben. Doch wenn die Handlungsliste regelmäßig priorisiert wird, wird es übersichtlicher und erscheint leichter machbar. Entsprechend lohnt sich, wie aus dem Fallbeispiel ersichtlich, Innovationsmanagement für KMU durchaus, wenn diese eine geeignete Führungskraft dafür haben. Befinden sich solche Kompetenzen erst noch im Aufbau, dann kann Ihnen kurzfristig auch ein Interim Manager weiterhelfen. Die handverlesenen Manager von Brdige imp können ihre jahrelange Berufserfahrung auch in Ihrem Unternehmen ergebnisorientiert einsetzen. Jetzt Kontakt aufnehmen und Kandidatenvorschläge erhalten!
Dr. Uwe Seidel ist Interim Manager im Maschinenbau. Er ist erfahren in der Führung von Entwicklungs-Bereichen und operativen Geschäftseinheiten sowie auch in Geschäftsführungs- und Gesellschafterverantwortungen. Führung und Innovation sind seine Spezialgebiete.
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