Interim Management und Private Equity
, von Antje Lenk (Geschäftsführende Gesellschafterin Bridge imp)

Theoretisch können die durch Kauf- oder Verkaufsprozesse im Unternehmen hervorgerufenen operativen Umwälzungen mittels Interim Management glänzend gemeistert werden.
Schließlich tritt mit einem Interim Manager für derlei Dynamik trainiertes Management auf den Plan, also Persönlichkeiten, die genau dieser Situation nicht nur schon in anderen Unternehmen begegnet sind, sondern mit ihr auch aktiv umzugehen wissen.
Persönlichkeiten, die mit diesem "Fachwissen" hervorragend an die vorhandenen und vor allem erhaltenswerten Unternehmensstrukturen andocken, geschaffene Werte respektieren und auf diesen aufbauen, und mit den nach wie vor loyalen und motivierten Mitarbeitern arbeiten – und nicht gegen sie.
Persönlichkeiten, die aber parallel genauso gut wissen, um was es den Investoren geht und die deren Denke und Ziele den Schlüsselfiguren im Unternehmen notfalls auch "dolmetschen" können.
Theoretisch sind also während Due Diligence, Transaktion und Integration solide und sturmfeste Manager-Persönlichkeiten gefragt, die die Interessen beider Seiten adäquat vernetzen und dabei auf adäquater Augenhöhe kommunizieren können. Ein regelmäßiges und strukturiertes Reporting legt dabei den Grundstein für eine gewinnbringende Zusammenarbeit.
Gerade Letzteres wird in der Praxis aufgrund fehlender personeller Kapazitäten, zeitlicher Defizite oder mangelnder Management-Erfahrung häufig vernachlässigt – mit schwerwiegenden Folgen. Fehlt mit einem soliden Berichtswesen der eigentliche kommunikative Link zwischen Investoren und Unternehmensführung, kommt es schnell zu einer Vertrauenskrise, fehlt dazu auch nur ansatzweise der geplante Unternehmenserfolg, ist eine generelle Krise vorprogrammiert. In letzter Konsequenz führt das bis zum hektischen Austausch des nun scheinbar wirkungslos gewordenen Managements.
Um dieser Entwicklung vorzubeugen und frühzeitig das vorhandene, im Unternehmen akzeptierte Management zu unterstützen, sollten Private Equity Gesellschaften häufiger und durchaus auch früher als bisher den Schulterschluss mit erfahrenen Interim Managern wagen. Sie bauen eine auf die neue Unternehmenssituation angepasste fachliche und kommunikative Brücke zwischen Investor und Management, unterstützen das bestehende Management mit einem unbelasteten Blick von außen und setzen so die geplanten Veränderungen vom ersten Tag an operativ um.
Der Einsatz eines Interim Managers ist dabei oft gar nicht generalistisch auf oberster Führungsebene nötig – viel häufiger entstehen die klassischen Bedarfe sehr funktional an operativen Brennpunkten, so zum Beispiel, wenn es um die Einführung und Umsetzung eines strukturierten Reportings, Projektmanagements oder Internationalisierungs-Strategien des Portfoliounternehmens geht.Aber wird dies auch ausreichend früh in der Unternehmensführung bemerkt, gerade wenn man sich als langjähriger Geschäftsführer während akuten Unternehmenswachstums schwer damit tut, liebgewordene Fäden in andere Hände zu übergeben?
Professionelle Vermittler von Interim Managern besitzen die nötige Erfahrung und das Fingerspitzengefühl, um eine Brücke zwischen Interessen des Kundenunternehmens und des Investoren zu schlagen. Dies drückt sich aber nicht nur in Lebensläufen passender Interim Manager aus, die schnell einsatzbereit sind, aussagekräftige Referenzen besitzen und mittels der vorhandenen Soft Skills perfekt in die offene Position passen. Mindestens genauso wichtig ist die grundsätzliche Dienstleistungs- und Qualitätsorientierung der eingeschalteten Vermittlungsagentur. Denn auch hier liegt Erfahrung aus vielen früheren ähnlichen Fällen vor – Knowhow, das man dringend nutzen sollte.
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