Interim Management versus Festanstellung
, von Dr. Frank Lugert (Interim Manager)
Wenn es darum geht, einen geeigneten Kandidaten für das eigene Unternehmen zu finden, lohnt es sich oftmals genau zu vergleichen.
Gründe, warum Interim Management häufig der Festanstellung vorgezogen wird:
Ein Interim Manager kommt unbefangen von der Vergangenheit der bisherigen Organisationsentwicklung und -situation in das Unternehmen, kann offen kritische Sachverhalte thematisieren und in Frage stellen. Zwischenmenschliche Differenzen des Vorgängers mit den Mitarbeitern und/oder Führungskräften nimmt er zwar wahr, aber nicht daran teil bzw. es können mit dem Vorgänger bestehende egalisiert werden. Weiter fällt im direkten Vergleich zwischen Interim Management und Festanstellung auf, dass der Interim Manager aufgrund der nicht vorhandenen Ambitionen an einer Karriere im Mandatsunternehmen dahingehend unantastbar ist, da er keine persönlichen Ziele mit seiner Entwicklung im Mandat verfolgt und somit nichts zu verlieren hat. Da das Geschäftsmodell des Interim Managers auf dem Prinzip der Selbstständigkeit beruht, ist grundsätzlich eine validere Objektivität aufgrund der Unabhängigkeit gegeben.
Stellt man die Vorteile von Interim Management der Festanstellung gegenüber, fällt außerdem auf, dass der Interim Manager vielfältigere Erfahrungen aus verschiedenen Branchen und mehreren Unternehmen hat als der typische Festangestellte. Daher kann ein Manager auf Zeit auf Benchmarks, Vergleichswerte und ein größeres Portfolio an Methoden und Instrumenten zurückgreifen.
In der Regel tritt der Nachfolger einer vakanten Führungsposition an, ohne dass sein Vorgänger ihn einarbeiten und die Spezialitäten der Situation erläutern kann. Das professionelle Interim Engagement endet mit einer Unterstützung des Nachfolgers in seiner Einarbeitung durch eine umfassende Übergabe der Aufgabenstellungen sowie eine noch zeitweise Unterstützung bei diversen Sonderaufgaben, welche sich aus den genannten Veränderungsbedarfen ergeben haben und noch nicht vollständig umgesetzt sind.
Erfolgsfaktoren von Interim Management
Interim Management oder Festanstellung? Das sind die Erfolgsfaktoren eines Interim Mandats: Die Auswahl eines geeigneten Interim Managers mit ausgeprägter Sozialkompetenz, Analytik und dem notwendigen „Handwerkszeug“, der die oben beschriebenen Veränderungsbedürfnisse fachlich richtig einschätzen, neue Konzepte entwickeln und insbesondere auch umsetzen kann, hat erste Priorität.
Gegenseitiges Vertrauen, Loyalität, regelmäßige Kommunikation und Transparenz in der Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Interim Manager sind Basis des Engagements.
- Sensibilität: Der Interim Manager sollte eine ausgeprägte Sensibilität gegenüber der Unternehmenskultur mitbringen. Dazu gehört auch, dass er in der Organisation das bisher Erreichte wertschätzt und eine gemeinsame Grundlage für eine respektvolle Zusammenarbeit mit den anderen Führungskräften und Mitarbeitern des Unternehmens für anstehende Veränderungen schafft.
- Externe Position: Aus der innerbetrieblichen Politik sollte sich der Interim Manager heraus halten, um seine unabhängige, objektive und externe Position und damit auch seine Glaubwürdigkeit gegenüber anderen Führungskräften und Mitarbeitern zu wahren.
- Positionierung des Interim Managers: Eine Positionierung durch den Mandant in der Organisation und eine Einführung in die Unternehmenskultur ist hilfreich. In einem für Mandate üblichen Zeitrahmen steht dem Interim Manager nicht ausreichend Zeit zur Verfügung, sich zunächst zu positionieren und parallel dazu schnelle Umsetzungserfolge zu erzielen.
- Schnelle Einarbeitung: Die Einarbeitung der externen Führungskraft in das Unternehmen, die Produkte und die Situation sollte in wenigen Tagen, jedoch allerhöchstens in zwei Wochen erfolgen, auch um das Tagesgeschäft spürbar zu stabilisieren. Nach spätestens vier Wochen sollte der Interim Manager in der Lage sein, geeignete Konzepte zu entwickeln und Maßnahmen zur Umsetzung von Veränderungen zu ergreifen. Die für das Management sonst übliche „100 Tage-Regel“ bei Bekleidung einer neuen Position in einem anderen Unternehmen gilt nicht für ihn.
- Limitierung des Mandats: Für das erfolgreiche Engagement eines Interim Managers sind mindestens 6 Monate für eine nachhaltige Veränderung erforderlich. Ebenso ist eine Limitierung des Mandats auf maximal ein Jahr notwendig. Der Einfluss der unabhängigen externen Position des Interim Managers nimmt sonst über diesen Zeitraum hinaus ab.
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