Keine Ersparnis, keine Optimierung
, von Julia Klein (Bridge imp)
"Es bringt nichts, stabile Prozesse, organisatorische Strukturen, hohe Qualität zu haben oder agile Entwicklung durchzuführen, solange die Verbesserung nicht auch tatsächlich in der Gewinn- und Verlust-Rechnung (GuV) sichtbar wird", sagt Interim Manager Dr. Heiko Asum. Er ist vor allem bei produzierenden Unternehmen im Einsatz, um Kostenmanagement und Geschäftsprozesse zu überarbeiten.
Viele Unternehmen führen Continuous Improvement, Lean Management, Kaizen ein und verbessern damit bis zu 30% ihrer Prozesse. Damit glauben sie sich im Ziel. Doch wer zu früh abbricht und die Prozessverbesserung nicht in GuV-relevante Kostenarten umsetzt, hat überhaupt nichts gewonnen. Asum hat das oft genug beobachtet: "Diese letzte Meile gehen die meisten Unternehmen nicht."
Die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit
Besonders in Krisenzeiten müssen Investments einen klaren Benefit bringen, d.h. eine positive Auswirkung auf die Bilanz haben. Jede Verschwendung kostet Geld. "Momentan heißt es überleben. Nur die Dinge machen, die wirklich notwendig sind", rät Asum.
Bei vielen Unternehmen passen die Gesamtkosten aktuell nicht mehr zum Umsatz und müssen angepasst werden. Die größten Kostenblöcke sind Material- und Personalkosten. Operative, betriebliche Kosten sind eher zu vernachlässigen. An neuen Produkten sollte zu einem späteren Zeitpunkt gearbeitet werden. Das Gleichgewicht ist allerdings fragil, erklärt er: "Auf der einen Seite muss ich investieren, um zu wachsen. Auf der anderen Seite muss ich die Gesamtkosten im Griff haben."
Qualitätskosten vermeiden
Jedes Unternehmen hat Projekte. Jedes Projekt braucht einen definierten Anfang, ein definiertes Ende (mit messbaren Qualitätszielen) und dazwischen eine saubere Durchführung. Dazu gehören auch Risikomanagement und Qualitätsmanagement.
Es gilt Qualitätskosten zu vermeiden und sich indirekter bzw. versteckter Kosten bewusst zu sein. Hohe Nacharbeitungskosten, wenn am Kundenwunsch vorbeientwickelt wurde, das Ergebnisprodukt nicht funktioniert oder falsche Materialien verwendet wurden, kann sich keiner leisten.
Realistisches Risikomanagement
Schwachstelle in vielen Unternehmen ist das Risikomanagement: Jedes Projekt hat (corona-unabhängig) gewisse Risiken, die eine zeitgerechte oder kostengerechte Lieferung scheitern lassen können. Diese werden nicht realistisch betrachtet. Das spart im ersten Moment Zeit, führt bei den kleinsten Abweichungen aber zu hohen Mehrkosten.
Blick auf die Finanzen
- Liquidität: Rechnungen und Gehälter müssen bezahlt werden.
- Margen: Die Margen sinken gerade. Viele verkaufen zu Selbstkostenpreisen.
- Operatives Ergebnis: Eine schöne Bilanz reicht nicht. Nur mit operativem Gewinn kann nachhaltig investiert werden.
Der Wert der Zahlen
Heiko Asum erzählt aus einem Mandat: "Anfangs haben wir festgestellt, dass die Qualitätskosten offensichtlich bei 3-5% lagen. Beim tieferen Einsteigen in die Forensik stellte sich heraus, dass 20% der Qualitätskosten nicht dargestellt wurden. Hier haben wir angesetzt und quick wins erreicht. Wir konnten die Margen der Projekte sofort um bis zu 5% erhöhen."
Mehr dazu hier im Video-Interview:
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