Kommunikation und die Konsequenzen vernachlässigter Kommunikation
, von Astrid Köhler (Bridge imp)
Kommunikation ist immer wieder ein spannendes Thema, vor allem an der Stelle, wo sie vernachlässigt wird oder missverständlich ankommt. Wie mein Landsmann Paul Watzlawick schon sagte, "man kann nicht nicht kommunizieren", so kann Kommunikation auch zu Konflikten führen. Konkreter ausgedrückt wird heute an den Universitäten gelehrt, dass ca. 90 Prozent aller Konflikte aufgrund schlechter Kommunikation entstehen.
Kennen Sie Bernhard Ludwig? Dass er ebenfalls Österreicher ist, möge an dieser Stelle als Zufall gewertet werden. Fest steht, dass er mir so manch unterhaltsame Stunde bot, z.B. mit seinem Seminarkabarett "Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit". Hier setzt er sich amüsant mit den Menschen, wie sie ticken, kommunizieren und funktionieren auseinander. Und keine Angst, der Titel klingt verrückter als es die durch die Wissenschaft belegten Situationen, die er hier aufgreift und heiter schildert, sind.
Ein Auszug aus dem Seminarkabarett lautet sinngemäß:
Frau zu Mann: "Schatz, liebst du mich?"
Mann zu Frau: "Wieso? Das habe ich dir doch schon einmal gesagt, als wir geheiratet haben. Und wenn sich daran etwas ändert, wird dich mein Anwalt informieren."
Worauf will ich hinaus?
Generell spielt es keine Rolle, ob es um Kommunikation im Privatleben oder im Berufsleben geht, in beiden Fällen geht es um Beziehungen. Und in Beziehungen sind Konflikte ebenfalls normal: Sie können Wunden, unerfüllte Bedürfnisse und Unzufriedenheit offenlegen.
Störfelder in der Kommunikation basieren auf unterschiedlichen Ursachen, z.B. auf mangelnder Wertschätzung, fehlendem Feedback, unterlassenem Lob, Desinteresse oder Ignoranz. Diese Verhaltensmuster lösen Unzufriedenheit aus, Unzufriedenheit wiederum führt zu Frust. Es entsteht ein Konflikt, dieser wird von beiden Seiten unterschiedlich wahrgenommen und gelebt und führt zu (ungewollten) Reaktionen.
Meine Aufforderung an Sie, gerade jetzt zur Weihnachtszeit, wo "zwischenmenschliche Beziehungen" wieder mehr in den Mittelpunkt rücken, soll lauten: Werden Sie aktiv! Machen Sie sich bemerkbar! Geben Sie Ihrem Gegenüber die Chance, wahrgenommen zu werden! Sprechen Sie Ihr Gefühl Ihrem Gegenüber an! Fordern Sie zu einem Gespräch, einen Austausch auf!
Warum?
Oft ist es unserem Gegenüber gar nicht bewusst, was durch (s)ein Verhalten, oder auch ausbleibendes Verhalten ausgelöst wurde. Haben Sie sich schon mal gefragt, ob Ihr Gegenüber sieht, dass Sie grübeln, traurig sind, etwas vermissen, sich abwenden oder Sie etwas erzürnt? Haben Sie es an der Stelle schon mal mit einem Perspektivenwechsel versucht? Sprechenden Menschen kann geholfen werden! Unternehmen Sie etwas!
"Knoten in der Kommunikation" gehören gelöst, bevor sich die Fronten verhärten. Fassen Sie Mut und geben Sie sich und Ihrem Gegenüber die Chance, einen Lösungsweg zu finden.
Machen Sie sich sichtbar und beschenken Sie sich an Weihnachten selbst, indem Sie Knoten lösen, bevor ein eventuelles Missverständnis eskaliert. Und bedenken Sie: Unsere Gedanken, unsere Erlebnisse, unsere Werte und die Bilder, die wir vor Augen haben - all das prägt unsere Sprache!
Eine frohe Weihnachtszeit!
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