Lohnt sich „Made in China“ noch?
, von Bernadette Lanig (Bridge imp)
Bis vor kurzem erreichten uns fast täglich Nachrichten über die Finanzlage Griechenlands und dessen Verhandlungen im Tauziehen um die Bedingungen der Kreditgeber und den Vorstellungen des bankrotten Landes. Seit Mitte Juni beherrscht aber eine neue Sorge den Wirtschaftsteil vieler Zeitungen: Der Börsencrash in China.
Aber wie konnte es dazu überhaupt kommen und warum müssen wir uns auch hierzulande intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen?
„Made in China“ lohnt sich oft nicht mehr
Seit nunmehr 35 Jahren boomt die chinesische Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stieg von 193 USD (1980) auf 7600 USD (2014). Die Nachfrage an billigen Arbeitskräften für die Produktion von Waren nahm stetig zu und mit ihr auch die Löhne der chinesischen Arbeiter. Die Folge: die Auslagerung der Produktion in die Volksrepublik hat sich oftmals nicht mehr gelohnt. Um ersten negativen Auswirkungen entgegen zu steuern, empfahl die chinesische Regierung jedem in Aktien zu investieren. Daraufhin vervierfachten sich die Kurse. Bis zum Crash im Juni diesen Jahres [Vgl. hierzu folgendes Video: „Kurz erklärt: So kam es zu Chinas Börsen-Crash“, 29.08. 2015 in: Die Welt]. Doch dieser kam für viele nicht überraschend. Starökonom Andy Xie sagte bereits vor einem Jahr eine chinesische Finanzkrise voraus, sollte das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei weiterhin nur von Reformen sprechen, diese aber nicht umsetzen [Vgl. Ankenbrand, Hendrik: „Wirtschaftspolitik in der Kritik - Der chinesische Panda-Würger“, 24.09.2014 in: Frankfurter Allgemeine]. Doch was bedeutet das für unsere heimische Wirtschaft?
Folgen für deutsche Automobilhersteller
Besonders stark werden gerade die Auswirkungen des Crashs auf die deutschen Automobilhersteller VW, BMW und Daimler diskutiert. So stellt sich Rebecca Eisert in einem Artikel der Wirtschaftswoche die Frage: „Was passiert, wenn die Nachfrage in China für die Dauer von mehr als einem Jahr um 20 Prozent abstürzt?“ und zeigt zusammen mit dem Center of Automotive Management (CAM) folgende mögliche Szenarien auf:
- VW spüre die Folgen am schlimmsten. So gingen in solch einem Fall „die Belastungen […] in Milliardenhöhe und würden den Konzern zu Investitionsstopps und Sparprogrammen in deutschen Werken zwingen“.
- BMW träfe es in dieser Prognose weniger hart, da der Konzern, im Gegensatz zu VW, den größten Teil seiner Verluste auf seine große Anzahl von Zulieferern abwälzen könnte.
- Daimler hätte laut Eisert und CAM die geringsten Einbußen zu befürchten, denn der Stuttgarter Autobauer setzte im vergangenen Jahr nur 14% seiner Fahrzeuge in China ab.
Auch wenn das im ersten Moment nicht alarmierend klingt, so könnte dies laut der Autorin eine Gefährdung von bis zu 1.500 Arbeitsplätzen bei Daimler und bis zu 8.000 innerhalb des VW Konzerns nach sich ziehen. Bei BMW handle es sich um 1.700 Stellen in Deutschland, die „von Maßnahmen wie Schichtkürzungen, Kurzarbeit oder Schlimmerem bedroht [wären].“ [Vgl. Eisert, Rebecca: „Daimler, BMW und VW - Was ein Börsencrash in China für die Autobauer bedeutet, 08.07.2015 in: Wirtschaftswoche]
Gerade in solchen Krisensituationen lastet auf den Managern der Führungsebene eine große Verantwortung, denn in diesen stürmischen Zeiten bedarf es Führungspersönlichkeiten mit viel Erfahrung, und zwar nicht nur auf fachlicher, sondern auch auf persönlicher und zwischenmenschlicher Ebene. Hier kann Interim Management ein strategisch wertvolles Tool sein. Unsere Manager stellen mit ihrer großen fachlichen Expertise, ihrem geschulten Auge zur Einschätzung der Lage und ihrer jahrelangen operativen Erfahrung für das Unternehmen einen echten Mehrwert dar.
Auch Sie denken über den Einsatz eines Interim Managers nach? Zögern Sie nicht und schreiben Sie uns jederzeit eine E-Mail info@bridge-imp.com oder rufen Sie unter +49 89 32 49 22-0 an!
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