Mit Innovationen ins Ausland?!
, von _Karin Olliges (Bridge imp)
Unternehmen sind gut beraten, ihre Produkte und Dienstleistungen an die Bedürfnisse des jeweiligen Marktes anzupassen. Folglich macht es Sinn, bei Bedarf nicht nur die Produktion sondern auch die Entwicklung zu verlagern.
Denn aktuell lassen sich verstärkt die folgenden Tendenzen beobachten: Zum einen entwickeln sich Schwellenländer zunehmend zu Ländern mit eigener Kaufkraft. Nehmen wir das Beispiel China: Vor 20 Jahren haben deutsche Unternehmen begonnen, ihre Produktion aufgrund von Kostenvorteilen dorthin zu verlagern. Als Folge dessen ist die Kaufkraft dort stark gestiegen und für deutsche Unternehmen entstand dadurch ein neuer Markt für ihre Produkte und Dienstleistungen. Jedoch galt es, diese an die Bedingungen vor Ort anzupassen. Das Know-how dazu ist in den Ländern selber zunehmend vorhanden und so gingen die Unternehmen nach und nach dazu über, auch die Entwicklung von Produkten in diese Länder zu verlagern.
Zum zweiten gibt es auch in den entwickelten, internationalen Ländern aufgrund von steigendem Anspruchsdenken, unterschiedlichen Anforderungen und Mentalitäten zunehmend das Bedürfnis nach Adaption der jeweiligen Produkte. Es ist also viel und profundes lokales Know-how über die Besonderheiten des jeweiligen Marktes nötig, um erfolgreich zu sein. Da die Kapazitäten im Inland begrenzt sind und die Lebenszyklen von Produkten und Dienstleistungen immer kürzer werden, macht es Sinn, sogenannte „Innovation Hubs“ aufzubauen, um zusätzlich zu der Marktbeobachtung auch die Entwicklung vor Ort leisten zu können. So sind die Unternehmen in der Lage, schneller und flexibler auf Veränderungen zu reagieren.
Die wichtigsten Argumente für ein Unternehmen, seine Innovationen zu internationalisieren sind also die Nähe zu dem jeweiligen Markt, die oben angesprochene Schnelligkeit und Flexibilität sowie die Chance, mit lokalen Know-how-Trägern zusammen zu arbeiten.
Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Prof. Dr. Peter Russo zum Thema Internationalisierung von Innovationen. Russo ist Professor für Betriebswirtschaftslehre, Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der Business School der privaten EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden. Er ist Direktor des dortigen „Institute for Transformation in Business and Society“ (INIT) und Gründer und Geschäftsführer der „TheFutureFactory“, einer Managementberatung für Innovationsmanagement.
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