Nachhaltigkeit und Interim Management
, von Andrea Quintel (Senior Beraterin Bridge imp)

Im Zuge der Ressourcenknappheit rückt der Begriff der Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus bei mittelständischen Unternehmen. Ursprung des Wortes ist „nachhalten“, entstammt der Forstwirtschaft „nicht mehr Holz einschlagen, als nachwächst“. Der Begriff wurde vom sächsischen Forstrat Heinrich Cotta (1763 – 1844) postuliert. Nachhaltigkeit umfasst dabei den Dreiklang aus Ökonomie, Sozialem und Ökologie.
Eine häufige Frage ist, ob eine nachhaltige Wirtschaft nicht im Widerspruch zur Wettbewerbsfähigkeit und Gewinnmaximierung steht.
Vor dem Hintergrund der Endlichkeit der Ressourcen und der Verantwortung für die nachfolgende Generation, steht ein schnelles Umdenken außer Frage und gehört aktuell zu unseren größten Herausforderungen. Der schonende und effiziente Einsatz von Ressourcen ist dabei eine wesentliche Maßnahme. Das gilt ebenso für das Humankapital – die Arbeitskräfte.
Eine soziale Nachhaltigkeit beinhaltet den verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Arbeitsleben sowie den Erhalt und Sicherung der sozialen Ressourcen. In Zukunft werden die Unternehmen in einem noch stärkeren Maße gefordert sein, sich aktiv um die Mitarbeitergewinnung und den Erhalt zu bemühen. Das gelingt am besten, wenn die Bedürfnisse in den einzelnen Lebensphasen im Laufe eines Erwerbslebens berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang werden häufig flexible Arbeitszeitmodelle und ein lebenslanges Lernen genannt. Das bezieht auch die Integration von Gruppen mit ein, die noch zuvor vom Arbeitsmarkt eher ausgegrenzt wurden, wie Jugendliche mit schlechteren Bildungsvoraussetzungen, Berufsrückkehrerinnen und Ältere.
Auch flexible Arbeitsformen dienen der Sicherung der sozialen Nachhaltigkeit. Zudem könnte das Personalinstrument Interim Management hier eine Lösung sein. Interim Manager überbrücken bei längeren Krankheitsphasen von Führungskräften oder Ausfall durch Elternzeit den Zeitraum der Abwesenheit und ermöglichen den Rückkehrern, stressfrei an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Abgestimmt auf die individuelle Situation der Führungskraft ermöglichen sie nach einer längeren Krankheit eine langsame Anpassung der Arbeitszeit, bis die frühere Leistungsfähigkeit wieder voll hergestellt ist.