Arbeitsmarktexperten prognostizieren einen Paradigmenwechsel bei der zukünftigen Gestaltung der Arbeitswelt. Anders als beim heute noch vielfach üblichen Szenario der festen Arbeitsplätze mit starren, fest definierten „Anwesenheitszeiten“ und unbefristeten Arbeitsverträgen, wird sich die Art der Zusammenarbeit in Unternehmen und deren vertragliche Gestaltung stark verändern. Es wird wesentlich mehr zeitlich befristete, interimistische Arbeitsverhältnisse, virtuelle Arbeitsplätze und Teams, mobiles Arbeiten mit hohem Reiseanteil und flexibles Arbeiten von zu Hause geben, um damit den geänderten Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden.
Experten sagen voraus, dass bis zum Jahr 2020 in Deutschland 60% der Arbeitsverhältnisse auf flexibler und freier Basis geschlossen werden. Das ist ein eindeutiger und globaler Trend, den heute bereits große, marktführende IT-Unternehmen wie z.B. Hewlett Packard, Microsoft, Cisco und viele andere belegen. Während man in anderen europäischen Ländern wie z.B. den Niederlanden und Großbritannien schon länger auf flexible Arbeitsmodelle setzt und ca. 80% der Unternehmen Erfahrungen mit Interim Management haben, bewegt sich dieser Wert in Deutschland heute erst bei 20%.
Aber der Bedarf an schnell verfügbaren, gut ausgebildeten und vor allem erfahrenen Managern ist in deutschen Unternehmen sehr hoch und wächst stetig. Schwerpunkte der Tätigkeit sind hier Themen wie Restrukturierung oder Sanierung, Effizienz in der Produktion oder der Logistik, Überbrückungen bei Krankheit oder späterer Verfügbarkeit neuer Manager. Aber auch klassische Aufbauarbeit und Integration bei der Weiterentwicklung und dem schnellen Wachstum von Unternehmen durch z.B. Zukäufe und damit einhergehende Integrations- und Veränderungsprozesse.
Auch in Märkten wie Mittel- und Osteuropa, die noch am Anfang eines großen Wachstums stehen, und vor allem in den Boomregionen wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Singapur, China, Indien und Südamerika, ist ein enormer Bedarf an international erfahrenen Interim Managern.
Es bleibt, wie es ist: Nichts ist so beständig wie der Wandel.
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Kommentar von Dietmar Dold |
Herr Grosskreutz
Ich kann Ihnen nur zustimmen. Peter F. Drucker hatte dies bereits Ende des letzten Jahrhunderts prognostiziert und auch die sinkende Verweildauer von CEOs in Ihren Positionen zeigt als ein weiterer Indikator darauf hin. (siehe http://www.lean-interim.com/ceos-sind-teure-interim-manager/ )
Beste Grüsse
Dietmar Dold
Kommentar von Thomas Stiegler |
Sehr geehrter Herr Großkreutz, viele Unternehmen befassen sich mit derartigen Entwicklungen aus meiner Sicht nicht genügend. Die von Ihnen beschriebene Entwicklung, kommt schneller zum Tragen als allgemein angenommen wird. Der Eintritt der "Digital Natives" ins Berfufsleben wird als "Beschleuniger" wirken. Beste Grüße Thomas Stiegler