Mitarbeitermotivation durch richtige Führung
, von _Karin Olliges (Bridge imp)
Über 80% der Unternehmen besetzen Führungspositionen mit den falschen Mitarbeitern – so das alarmierende Ergebnis einer Studie des renommierten Meinungsforschungsinstituts Gallup. Diese Fehlentscheidungen schaden den Unternehmen nicht nur wirtschaftlich enorm, sie sind auch für mangelnde Mitarbeitermotivation verantwortlich: 70% aller Beschäftigen machen lediglich Dienst nach Vorschrift und haben keine emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen, so ein weiteres Ergebnis der Studie. (Seit 2001 erstellt Gallup jährlich den Engagement Index für Deutschland. Die repräsentative Studie gibt Auskunft darüber, wie hoch der Grad der emotionalen Bindung von Mitarbeitern und damit das Engagement und die Motivation bei der Arbeit ist.) Nach den Ursachen geforscht, rücken die Führungskräfte in den Fokus – denn sie sind die Schlüsselpersonen in Sachen Mitarbeitermotivation.
Fängt ein Mitarbeiter neu in einem Unternehmen an, ist seine Motivation in der Regel sehr hoch. Diese sinkt jedoch rapide, wenn wichtige Faktoren wie konstruktives Feedback, Anerkennung oder Mitsprachemöglichkeiten bei Entscheidungen vor der direkten Führungskraft nicht berücksichtigt werden. Als Folge nehmen sowohl die emotionale Bindung zum Unternehmen als auch die Leistungsbereitschaft ab. Daher sollte auch nicht der fachlich am besten Ausgebildete zum Manager ernannt werden, sondern der Mitarbeiter, der am besten strategisch denken und mit Menschen umgehen kann. Denn: Sachwissen kann man sich wesentlich leichter aneignen als die notwendigen sozialen Kompetenzen.
Was jedoch macht eine gute Führungskraft aus?
- Gute Führungskräfte motivieren jeden einzelnen Mitarbeiter durch eine überzeugende Mission und eine entsprechende Vision.
- Sie verfügen über Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit, Widerstände zu überwinden.
- Sie sorgen für eine Kultur, die von klaren Verantwortlichkeiten geprägt ist.
- Sie schaffen Beziehungen, die von Vertrauen, Transparenz und einem offenen Dialog getragen werden.
- Sie sind in der Lage, Entscheidungen zu treffen, denn "die schlechteste Entscheidung ist es, keine Entscheidung zu treffen". Sie treffen aber ihre Entscheidungen nicht aus unternehmenspolitischen Gesichtspunkten, sondern im Hinblick auf die Produktivität.
Nicht jeder Mensch ist eine geborene Führungskraft: Laut der Studie besitzt nur etwa einer von zehn Menschen all diese erforderlichen Führungskompetenzen. Viele Unternehmen machen jedoch immer noch verstärkt die Mitarbeiter zu Managern, die es sich durch ihre Leistung in ihrer vorherigen Position ohne Führungserfahrung verdient haben.
Unternehmen haben viel Zeit, Energie und Ressourcen darauf verwendet, falsche Manager einzustellen und dann versucht, ihnen Führungskompetenz anzutrainieren. Ein richtiger Schritt wäre es stattdessen, diese Praxis zu überdenken und die Führungskräfteauswahl auf Basis des Talents vorzunehmen. Hier liegt es in der Verantwortung der Geschäftsführung, einen Veränderungsprozess anzustoßen und diesen dann auch langfristig zu verfolgen.
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