Auf der Suche nach dem unternehmerischen Ehrgeiz
, von Antje Lenk (Geschäftsführende Gesellschafterin Bridge imp)
Zahlreiche Krisen und schwierige Marktlagen: Ist der eigene unternehmerische Ehrgeiz endgültig verloren gegangen? Antje Lenk meint: Wir müssen 2023 zum Jahr der Eigenverantwortung machen und interne Projekte ganz oben auf die Agenda setzen.
Über ein Monat ist im Jahr 2023 inzwischen vergangen und irgendwie kann man das neue Jahr noch immer nicht so recht greifen. Ich denke, wir wissen alle gar nicht genau, was wir von diesem Jahr eigentlich wollen. Nicht nur im Bezug auf uns selbst, sondern und vor allem bei Unternehmensstrategien und unserem eigenen unternehmerischen Handeln.
Dürfen Unternehmensstrategien noch intrinsisch motiviert sein?
Das Problem: Meines Erachtens gab es in den letzten drei Jahren derart viele externe Herausforderungen für Unternehmen, dass wir unsere eigenen internen Ambitionen hintenangestellt haben. Schlimmer noch: Es stellt sich die Frage, ob Strategien überhaupt noch intrinsisch motiviert sein können, oder ob die Unternehmensstrategie inzwischen ausschließlich von externen Herausforderungen abgeleitet wird? Ich bin der Meinung, dass es zum Unternehmertum dazu gehört, permanent seine eigenen Vorgehensweisen zu entwickeln und sich nicht mit dem ausschließlichen Reagieren auf (globale) Krisen zufriedenzugeben.
Und genau deswegen möchte ich mich in der ersten Ausgabe unseres neuen Bridge imp Meinungsformats #lenkdenkt dem verschüttgegangenen unternehmerischen Ehrgeiz sowie der verlorengegangenen Umsetzungsenergie widmen.
Denken Sie mit: Folgen Sie dem Hashtag #lenkdenkt bei LinkedIn
"Wir haben Hemmungen entwickelt, eigene Ideen umzusetzen"
Bridge imp Geschäftsführerin Antje Lenk appelliert: Digitalisierung benötigt eine umfangreiche Strategie.
Offenbar haben wir durch die zahlreichen Krisen von außen in den letzten drei Jahren eine Hemmung entwickelt, eigene Ideen und intrinsische Strategien nicht nur zu konzeptionieren, sondern tatsächlich auch umzusetzen. Und 2023 scheinen wir weiterhin in dieser Zeitschleife hängenzubleiben, die uns ursprünglich Corona aufgezwungen hat.
Wie meine ich das? Wir beschäftigen uns ständig mit dem Problematisieren des Zustands: Hohe Energiekosten, Personal gibt es auch keines, die Lieferketten funktionieren nicht richtig und der Klimawandel ist auch noch da. Und dazwischen wiederholen wir Mantra-artig: Jemand – also der Staat – muss doch jetzt mal dieses und jenes Problem für uns lösen. Oder wir fragen: Gibt’s vielleicht schon eine App, die das für uns lösen kann?!
#lenkdenkt – die Meinung von Antje Lenk im Video
Aber was tun wir denn eigentlich selbst? Um uns zu erneuern, zu transformieren, zu digitalisieren oder zu optimieren? Offenbar spüren wir das Beste was wir haben – nämlich die Freiheit selbst Verantwortung zu übernehmen – gar nicht mehr. Wir suchen inzwischen nicht mehr nach Lösungen für Herausforderungen, für die allein wir verantwortlich sind. Allerdings können wir doch auch nicht immer weiter auf den Staat oder die nächste Krise warten, die uns erlaubt, unsere internen Ambitionen wieder aufzuschieben.
Der Personalmangel wird uns jahrelang begleiten
Nehmen wir einmal ein konkretes Beispiel: der Personalmangel. Diese Herausforderung wird sich in den nächsten Jahren nicht von selbst erledigen. Wollen wir dann jahrelang warten, bis „der Staat“ das Problem in den Griff kriegt? Wollen wir Entscheidungen aufschieben, die beispielsweise auch mal heißen, sich von nicht performenden Mitarbeitern zu trennen, einfach aus Angst keine anderen Mitarbeiter mehr zu finden? Das kann nicht die Lösung sein! Oder wollen wir stattdessen proaktiv handeln und eigene Strategien für unsere Unternehmen entwickeln, um den Personalengpass zu bewältigen und Fachkräfte zu gewinnen? Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich handele lieber proaktiv.
Die Frage ist, wie gehen wir selbst mit dem Problem um, wie gehen wir aktiv damit um und was können wir jetzt in diesem Jahr 2023 dagegen tun? Stellen Sie sich den komplexen Aufgaben und hinterfragen Sie sich selbst: Wie entwickeln wir neue Strategien und Ideen, um Schwierigkeiten zu meistern, beispielsweise Personal zu gewinnen und uns damit auch vom Wettbewerb abzugrenzen? Denn: Hoffen und Warten war noch nie die richtige Strategie!
Unternehmer lieben Probleme!
Zum Abschluss fällt mir noch ein Zitat ein, das ich kürzlich gehört habe. Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) hat gesagt: „Eigentlich lieben Unternehmer doch Probleme. Weil sie mit der Lösung der Probleme Geld verdienen.“ Also lassen Sie sich nicht einfach unter der Vielzahl externer Probleme begraben. Sondern stellen Sie sich dem Alltag und prägen Sie ihn mit Ihrem ganz proaktiven Handeln.
Aber denken Sie daran: Herausforderungen und Krisen lassen sich nicht mit der EINEN großen Lösung bewältigen. Es braucht viele kleine Ideen und Projekte auf der Agenda, die Substanz aufbauen und auf die große Unternehmensstrategie 2023 einzahlen. Gehen Sie hierfür auch mal Risiken ein. Immer mit dem Fokus, Ihre eigenen unternehmerischen Ziele in aller Konsequenz zu erreichen.
Deswegen bin ich der Meinung: Wir machen 2023 zum Jahr der Eigenverantwortung!
Viel Erfolg dabei,
Ihre Antje Lenk
#lenkdenkt – das neue Meinungsformat mit Antje Lenk
In #lenkdenkt kommentiert Bridge imp Geschäftsführerin Antje Lenk regelmäßig aktuelle Branchen-Themen und Entwicklungen in der Wirtschaft.
Was denken Sie?
Sagen Sie uns gern Ihre Meinung in den Kommentaren oder per E-Mail an a.lenk@bridge-imp.com
+49 89 32 49 22–0