„War for Talents“ – Verluste an vorderster Front!
, von Karin Wilhelm (Senior Beraterin Bridge imp)
Wie wollen Unternehmen diesen Krieg gewinnen, ohne an vorderster Front zu kämpfen? Und warum werden unerfahrene Soldaten ins Feld geschickt?
Ressourcen will man schon gar nicht bereitstellen. Aber gewinnen. Schließlich geht es ums Überleben. Gemeint ist natürlich der heute ständig und aus fast allen Unternehmenssprachrohren klingende „War for Talents“.
Wo finden die Kämpfe in diesem Krieg eigentlich statt?
Viele Unternehmen tragen ihn ständig auf den Lippen, aber offenbar auch nur dort. Wie so oft ist der Weg vom Lippenbekenntnis zur Realität ein weiter.
Und hier die häufige Realität auf dem Schlachtfeld an vorderster Front: Führungspositionen werden in belangloser, abgedroschener Sprache inseriert, gespickt mit Begriffen, die auf jeden und alles passen ohne etwas wirklich Greifbares über das Unternehmen/Position für den Kandidaten auszusagen.
Auch wenn Führungskräfte gesucht werden – also die eigentlichen, heiß umkämpften „Ziele“ in diesem „Krieg“ – wird oft weder ein Ansprechpartner genannt oder eine Telefonnummer angegeben. Wo bleibt denn da die eben noch gepriesene und geforderte Effizienz? Ein kurzes Telefonat klärt in Rekordzeit entscheidende Fragen und spart dem Unternehmen wie dem Kandidaten unnötige Arbeit und Zeit. Dazu müsste allerdings eine informierte Ressource in Form eines Menschen zur Verfügung stehen. Sei‘s drum.
Bewerbungen werden sowieso nur über Internet-Seiten akzeptiert, deren Masken-Formulare keine individuelle Darstellung zulassen und in die das eigene Leben, geschweige denn eine Persönlichkeit nicht passen.
Die Angriffsflut wird dann vielleicht noch von Praktikanten gesichtet und sortiert, die in diesem Schützengraben verzweifelt mit allen Waffen kämpfen. Die Vernichtendste ist das Standard-Absageschreiben, immer auch noch gern mit falschem Namen oder Anrede. Fast so wirksam wie die Standard-Eingangsbestätigung, die allerdings heute fast flächendeckend ausgerottet und durch Schweigen ersetzt wird. Denn „wir suchen den Dialog …“.
Wer auf einem der Hauptschauplätze in diesem „War for Talents“ auf diese Weise in die Schlacht nach Führungskräften zieht, kann anderswo noch so schwere Geschütze auffahren. Das rufvernichtende Lauffeuer verbreitet sich schnell. Darüber, wie angebliche Top-Unternehmen mit Bewerbern umgehen, unterhalten sich diese noch lieber – und zwar mit jedem - als über das letzte Serviceerlebnis bei der Lufthansa.
Und da dachten wir schon, dass das Thema der „touch points“ und der „moments of truth“ längst aufgearbeitet und vor allem umgesetzt wurde, als wir den Kunden als Treiber, ja für eigentlich alles, entdeckten. Pustekuchen! Im „War for Talents“ brüten wir erst gar nicht über der Strategie! Was würde das denn kosten?
Und wie sind Sie gerüstet? Wissen Sie wie an Ihrer vordersten Front gekämpft wird?
Diskutieren Sie mit uns am 20.09.2012 auf unserer Info-Veranstaltung zum Thema „War for Talents“.
Wir freuen uns auf Sie!