"Wenn du ein Schiff bauen willst..."
, von Francesco di Bari (Interim Manager)
Unser Interim Manager Francesco di Bari zieht im Rahmen eines Kurzinterviews ein Resümée zu seinem letzten Interim Management Mandat:
Herr di Bari, was genau hat der Kunde Ihres letzten Mandats von Ihrem Einsatz erwartet?
Mein Kunde war ein Unternehmer, der zusammen mit einem PE-Fond eine internationale Firma aufgebaut hat. Da die Firma aus mehreren Akquisitionen entstanden ist, brauchte der Kunde eine stärkere Integration, eine Hinterfragung des Geschäftsmodells, eine Stabilisierung der Liquidität, eine glaubwürdige „equity story“ und Unterstützung bei einigen M&A Projekten.
Was waren aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen dieses Mandats?
Die größten Herausforderungen waren drei:
- Die Firma und das Management sich auf das Wesentliche konzentrieren lassen.
- Das Management dazu zu bringen, Verantwortung für messbare Firmenziele zu übernehmen.
- Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden bzw. die Ressourcen in Richtung erfolgsversprechende Tätigkeiten zu kanalisieren.
Was waren Ihre ersten Steps im Mandat?
Es war sehr wichtig, das Geschäftsmodell, die Kultur und die vorhandenen Kompetenzen zu verstehen. Dafür waren einige Gespräche vor allem mit der 1. und 2. Management-Ebene sowie mit einigen Kunden sehr aufschlussreich. Durch ein neues Working Capital Management habe ich die absolut notwendige Liquidität und Flexibilität generiert, die die Firma aus einer Notsituation geleitet hat. Mit einer stabilen Liquidität wurden nicht nur einige notwendige Prozesse zum Laufen gebracht, sondern auch die Tore für eine effektive und zielgerichtete Zusammenarbeit geöffnet.
Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Aktives Zuhören, Vertrauensgewinnung und Seniorität gepaart mit Kreativität und Offenheit waren die erfolgskritischen Faktoren. Wichtig war, die notwendige Zeit für die Vorbereitung und die Kommunikation einer attraktiven Equity Story zu gewinnen.
Welchen konkreten Nutzen haben Sie für Ihren Kunden bewirkt?
- 12,5 Mio. Euro verfügbare Liquidität (bei einem Umsatz i.H.v. 45 Mio. Euro)
- Aufabe einer stabilen Firma, die nun Ressourcen und „einen freien Kopf“ hat für das angestrebte internationale Wachstum
- Die Beendigung einiger für die Firma wertvernichtenden M&A-Opportunitäten
- Eine stärkere Integration der zugekauften Firmen
- Ein „wasserdichtes“ Transfer Pricing Modell
- Eine 50% Erhöhung des Aktienkurses
Was hat Sie an den Projekt besonders gereizt?
Die Möglichkeit, Komplexität zu reduzieren und die Firma vom Krisenmanagement in Richtung Zukunftsplanung umzustellen.
Welche Learnings konnten Sie für sich aus dem Projekt mitnehmen?
Den Satz von Saint-Exupery mag ich immer wieder neu für mich anwenden: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre den Männern die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Welche Trends beobachten Sie aktuell auf dem Interim-Markt?
Ich beobachte eine „commoditization“ der Interim-Funktion. Es wird zunehmend auf niedrige Preise und Beziehungen geachtet anstatt auf Kompetenzen, Skills und Erfahrungen. Viele Unternehmen scheinen noch nicht begriffen zu haben, dass das Interim Management-Modell die beste Alternative zum Headhunting ist.
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