Interim Management im Bereich Erneuerbare Energien
, von Rayk Jakobi (Bridge imp)
Überall auf der Welt nimmt der Anteil der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen zu. Die Welt braucht erneuerbare Energie – sie wird kommen, ob wir wollen oder nicht. Einer unserer Interim Manager sagte mir letztens: „Solar und Wind sind nicht mehr aufzuhalten.“ Das klingt doch gut! Aber der Markt der Hersteller und Anbieter ist schwer gebeutelt und teilweise schwer angeschlagen. Und es gibt viele Akteure, die vor diesem Hintergrund natürlich auch versuchen, sich und den Markt entsprechend ihrer Bedürfnisse und Ziele neu auszurichten.
Es gibt beispielsweise Länder wie die Türkei, die einerseits so gut wie keine Subventionen für diese Branche zur Verfügung stellen mit der Begründung, dass sich auch dieser Markt selber entwickeln und regulieren muss. Das klingt auch gut! Es gibt andererseits Länder wie Deutschland, die sehr viel in Unternehmen der Solarenergie investiert haben, ob es zu viel war, maße ich mir nicht an zu behaupten. Es gibt wiederum Länder wie China, deren Unternehmer sich durch teilweise ruinöses Wettbewerbsgebaren am Markt selber geschwächt haben, bis hin zur Insolvenz des weltweit größten(!) Modulbauers. Wir alle kennen die Debatte um den chinesischen Angebotspreis, der weit unter dem Herstellerpreis lag. Diese Dumping-Strategie ist in meinen Augen sehr bedenklich!
Was für ein Chaos erleben wir da gerade? Einerseits leben wir in einer globalen Wirtschaft und anderseits ist jeder sich selbst der nächste? Nun, warum auch nicht, aber Einiges geht zuweit.
Für den einen oder anderen Anbieter von Windenergie-, Biogas- oder eben Solarstromanlagen ist diese Situation natürlich gar nicht angenehm. Auch die Eurokrise hat den Problemfokus zwangsläufig weg von der Unterstützung einzelner Industrie-Sektoren wie dem der erneuerbaren Energien hin zur Stabilisierung ganzer Volkswirtschaften verlagert. Dieser heftige Subventionsabbau wurde also durch die Krise noch bedient. Auch wenn man diesen Umstand ausklammern würde, hätten selbst bei den Branchenriesen größere Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen: Mitarbeiterabbau, Neuaufstellung des eigenen Marktes. Viele versuchen den Weg vom reinen Hersteller zum Projektierer oder Komplettanbieter, Stichwort: „vom Solardach bis zum Energiespeicher im Keller“. Die Unternehmer, die von Anfang an die Zeichen der Zeit erkannt haben und breiter aufgestellt sind, scheinen also im Zuge der Branchenkrise größere Chancen zu haben als die Modulhersteller.
Es ist im Zusammenhang mit der Subventionsdebatte auch das Gerücht aufgekommen, dass die Herstellung und der Betrieb von Solarmodulen oder Windenergieanlagen viel zu teuer seien. Eigentlich kann sich doch jeder halbwegs technisch versierte Heimwerker selber ein Modul zusammen löten. Was kostet denn da so viel Geld? Letztlich scheint man sich mit den Subventionen selber ein Bein gestellt zu haben, weil die Folgekosten daraus nun absehbar das übersteigen, was man prognostiziert hat.
Die gesamte Branche erlebt also einen ziemlich intensiven Wandel. Und es passiert ja noch viel mehr: Manch ein europäisches Land wird verwundert den Kopf geschüttelt haben, als Deutschland beschlossen hat, seine Kernkraftwerke, die als die sichersten der Welt gelten, so konsequent abzuschalten. Was beschlossen ist, ist beschlossen. Und das klingt ja auch gut, wenn man die Frage bedenkt, wo und mit welchen damit verbundenen Kosten dieser ganze Atommüll dann letztlich irgendwann landen soll. Und das könnte ja eigentlich neue Chancen für die Anbieter Erneuerbarer Energiesysteme erhöhen. Wenn Sie nur nicht so teuer wären. Müssen sie aber nicht unbedingt sein, oder?
Alles in allem sind das sehr spannende Entwicklungen. Und eines ist auch klar: „Nur die Besten werden überleben“. Zum Überleben gehören neben unternehmerischem Handeln vielleicht teilweise Mut, aber auch kluge Köpfe, die diese Unternehmen durch dieses unsichere Fahrwasser leiten.
Das müssen übrigens nicht unbedingt Brancheninsider sein. Warum? Aus unserer Erfahrung als Interim Management Agentur haben viele Unternehmen aus der Branche der Erneuerbaren Energien von der Erfahrung und dem Wissen völlig branchenfremder Manager schon sehr profitiert. Stichwort: „Manager mit Konsumgüterhintergrund richtet Windenergieanlagenhersteller neu aus.“
Was soll uns das sagen: Letztlich geht es doch darum, die Unternehmen auf das Heute und die Zukunft auszurichten; dies auf nationaler, aber vor allem auch internationaler Ebene. Dazu gehören nicht nur Innovationen, wo technisches Wissen gefragt ist. Innovationsprojekte müssen aber gesteuert werden, genauso wie die Projekte, die man tatsächlich beim Kunden auch noch umzusetzen hat - zum Glück. Hinzu kommen kaufmännische Optimierungen, schwierige Personalentscheidungen sowie IT-Optimierungen.
Viele Vertreter der Branche mussten massenhaft Mitarbeiter entlassen. Letztlich geht es aber um das Unternehmen – da gehören solche Entscheidungen dazu. Nichtsdestotrotz argumentieren viele Akteure, dass in solchen Situationen doch Interim Management völlig fehl am Platze sei. „Wir können doch jetzt nach der Entlassungswelle nicht wieder neu einstellen.“ Aber was ist mit den angesprochenen Projekten? Das Unternehmen muss neu ausgerichtet werden! Es muss weiter gehen, denn eine Restrukturierung ist mit dem Entlassen von Mitarbeitern nicht abgeschlossen.
Und außerdem muss man Interim Manager nicht einstellen. Mit dem Angebot von Bridge imp, einen Interim Einsatz flexibel zu steuern – von einem tageweisen Einsatz bis hin zur täglichen Kündigungsmöglichkeit – kann sich der Unternehmer mit dem Interim Manager schnell Kompetenz, Erfahrung und Wissen ins Haus holen. Sobald sich dann der Interim Manager überflüssig gemacht hat, geht er wieder. Das ist nicht nur einfach, sondern auch kosteneffizient.
So mancher unserer Kunden aus Ihrer Branche ist dankbar für den Spiegel, den unser Interim Manager ihm Tag für Tag vorhält. Wie viele aller Festangestellten – gerade vor dem Hintergrund einer Restrukturierungssituation mit personellen Konsequenzen – trauen sich tatsächlich, ihrem Geschäftsführer die Wahrheit immer so schonungslos beizubringen, wie es ein Außenstehender zu tun vermag?
Es gibt also viel zu tun – in einer Branche mit großen Chancen. Die Arbeit geht jetzt erst so richtig los. Wir begleiten Sie gern in Ihrem Prozess der Neuausrichtung und freuen uns auf Ihren Anruf!
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