So trüb der Blick auf die Entwicklung der Fachkräfte, so vielversprechend und vielfältig die Lösungsansätze, um Prozesse in der Logistik mit Hilfe der neuen Technologien zu optimieren. Dabei gibt es verschiedene Ansätze: Mittels Künstlicher Intelligenz und autonomer Logistik können Spediteure Ausfallzeiten verringern. Durch IoT-Technologie (Internet of Things) lassen sich Güter in Warenhäusern miteinander vernetzen. So können Updates über den Zustand der Ware automatisiert weitergegeben und Prozesse autonom initiiert werden. Wie könnte das konkrete Problem des Fahrermangels adressiert werden? Nachfolgend drei Lösungsansätze von der transport logistic:
1. Brummi mit Fernbedienung
Klingt wie ein Apple-Produkt, ist aber ein Lastwagen: Der T-Pod ist ein vollelektrischer, autonom fahrender Lkw, der gemeinsam von den Unternehmen Einride und DB Schenker entwickelt wurde. Er befindet sich in Schweden bereits im Einsatz und pendelt dort aus Sicherheitsgründen noch im Schneckentempo vom Ausgangspunkt über eine öffentliche Straße zu einem Lagerhaus und zurück. Später wird der Lkw eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h erreichen. Ein Fahrerhaus sucht man vergeblich; ein Mensch kann den Lastwagen bei Bedarf mit einer Fernsteuerung steuern. Das ist aus einer Entfernung von mehreren hundert Kilometern möglich.
2. Konvoi ohne Fahrer
Das Fahren von mehreren autonomen Lkw in einem Verbund reduziert Personal- und Spritkosten. So das Ergebnis eines Forschungsprojekts des Nutzfahrzeugherstellers MAN und des Logistikunternehmens DB Schenker. Bei dem sogenannten „Platooning“-Test sind zwei Lkw im Konvoi mehr als 35.000 Kilometer gefahren, unter anderem auch auf öffentlichen Straßen wie der Autobahn A9 zwischen München und Nürnberg. Die autonom fahrenden Lastwagen benötigen keinen Fahrer, durch die konstante Fahrt im Windschatten wird zudem der Kraftstoffverbrauch um 3 bis 4 Prozent gesenkt.
3. Daimler springt auf Level 4
Daimler bündelt seit Juni 2019 seine Aktivitäten für die Entwicklung autonom fahrender Lkw in seiner Autonomous Technology Group. Unter diesem Dach wird ab sofort geforscht und entwickelt, werden Infrastrukturen geschaffen und Projekte umgesetzt. Das Ziel: Bis zum Jahr 2029 sollen Fahrzeuge der Autonomiestufe 4 Güter transportieren. Level 4 ist die zweithöchste Stufe autonomen Fahrens: Ein menschlicher Fahrer übernimmt nur noch nach Aufforderung des Systems bei besonderen Situationen das Lenkrad. Daimler investiert eine halbe Milliarde Euro in die Realisierung der Zukunftspläne. So wurde im März 2019 Torc Robotics erworben, ein auf die Entwicklung von Systemen für autonome Fahrzeuge spezialisiertes US-Unternehmen.
(Quellen: Elektrisch und autonom auf öffentlicher Straße; Lkw-Platooning im Test; Autonome Lkw nach Level 4 in zehn Jahren)
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